Madrigal für einen Mörder
Madrigal für einen Mörder
Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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Jasper Fforde: Grau
Jetzt bestellen bei amazon.de! Wie wäre es, wenn man nur eine Farbe sehen könnte, die darüber entscheidet, welche gesellschaftliche Stellung man genießt?

Jasper Fforde gibt uns die Antwort darauf in seinem neuen Geniestreich „Grau“.

Sein Hauptprotagonist heißt Eddie Russett. Eddie lebt zufrieden in Jade-unter-der-Limone und sieht rot. In diesem Fall wörtlich zu nehmen, da er ein Rotsichtiger ist. Die sogenannten Roten gehören einer Schicht an, die auf der untersten Stufe der Hierarchie zu finden sind. Farbsehende können aber durch die Heirat mit einem Höhergestellten, gesellschaftlich aufsteigen.
Eddie ist Constance Oxblood versprochen, ihres Zeichens Purpurne, Tochter des Besitzers eines Bindfadenimperiums und an oberste Stelle der Skala. Doch bevor es zur Hochzeit kommen kann, muss Eddie, aufgrund seines unerwünschten Ideenreichtums, seinen Vater nach Ost-Karmin begleiten, um eine Stuhlzählung durchzuführen.
Dort trifft er auf die geheimnisvolle Jane und, wie sollte es anders sein, verliebt sich in sie.
Der einzige Haken: Jane ist eine Graue und gehört somit der untersten Schicht an. Jane weiß etwas, das sie mit allen Mitteln versucht zu verheimlichen. Darüber hinaus misstraut sie ihrem Verehrer auf ganzer Linie, was zur Folge hat, dass sie ihn hin und wieder umbringen möchte. Doch durch Eddies Hartnäckigkeit und seine naive und liebe Art gewinnt er nach und nach ihr Vertrauen und kommt dem gefährlichen Geheimnis immer näher.
Das Abenteuer seines Lebens beginnt.

Jasper Fforde hat mit „Grau“ den Auftakt zu einer Trilogie geschrieben, der wie seine „Next Thursday-Romane“ nur so vor skurrilen Ideen strotzt.
Löffelknappheit, Farbmusterkarten zur Heilung von Krankheiten, Farbgärten, „Das letzte Kaninchen“, Tiere mit Strichcodes, in die Haut eingeritzte Postleitzahlen etc..
Nur ein paar Beispiele, die zeigen sollen, in welche Richtung das Ganze geht.
Anders als in anderen dystopischen Szenarien, wie etwa „1984“ oder „Schöne neue Welt“, hat er eine Welt erschaffen, in der die Menschen nicht mit dem Überleben nach einer Katastrophe zu kämpfen haben, sondern sich in einer intakten Gesellschaft bewegen, in der alle (scheinbar) zufrieden sind.
Das „Große Ereignis“, von dem hin und wieder die Rede ist, liegt schon Hunderte von Jahren zurück, als dass es die Menschen tangieren würde. Nur ein paar kaputte Gerätschaften aus dieser Zeit stehen noch in den unbewohnten Gegenden herum. Ihnen wird die Restfarbe entzogen, um damit Pflanzen oder Gegenstände künstlich einzufärben, die für die Wohlhabenden bestimmt sind. Es herrscht eine Diktatur, die jedoch von fast niemanden wahrgenommen wird. Alles ist bis aufs Unsinnigste reglementiert.
Witziges Detail: Vor jedem Kapitel wird eine dieser Regeln vorgestellt.

Der Schreibstil von Jasper Fforde ist eingängig, bildhaft und witzig.
Auch wenn ich am Anfang so manches Mal kopfkratzend über dem Buch saß, da ich viele Vokabeln nicht verstanden habe (aber auch nicht verstehen konnte, da es sie nicht gibt, bisher jedenfalls nicht), erklärt sich alles im Laufe des Lesens von selbst. Hier ein großes Lob an den Übersetzer Thomas Stegers. Er hat es wunderbar verstanden, die skurrilen Wortschöpfungen des Autors ins Deutsche zu transferieren.
Die Geschichte kommt langsam in Fahrt, was jedoch nicht bedeutet, dass sie langweilig ist. Im Gegenteil: Es gibt so Vieles zu entdecken, so viele verrückte Ideen und schräge Charaktere, dass es regelrecht Spaß macht, nach und nach die Welt kennenzulernen und in die Geschichte einzutauchen. Alles wird aus der Sicht von Eddie erzählt, was meiner Meinung nach eine gute Wahl war, da man dadurch das Geschehen intensiver wahrnimmt. Man entdeckt sozusagen gemeinsam mit Eddie, was in seiner Welt los ist und welche Geheimnisse sich hinter der netten Fassade verbergen.

Fazit: „Grau“ ist ein wundervolles Buch, das definitiv in die Reihe der Terry Pratchett und Douglas Adams Romane gehört:
Eine neue und fremde, aber trotzdem glaubwürdige Welt, Skurriler Humor, tolle Charaktere, eine kleine Liebesgeschichte, Spannung, Intrigen, Mord etc.
Was will man mehr?
Jasper Fforde hat mit diesem Buch in meinen Augen einen Kultroman geschrieben.
Die nächsten beiden Teile: ein Muss!

Jasper Fforde: Grau.
Eichborn, August 2011.
490 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.

Robert Poleschny

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