Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Das Buch ist der zweite Band einer Krimireihe um den sympathischen Kommissar Moritz Ehrlinspiel und seine neugierige Geliebte Hanna Brock. Die beiden ermitteln im neusten Roman von Petra Busch im Umfeld eines Freiburger Mehrfamilienhauses. Zwei Bewohner sind ermordet worden und alle Nachbarn sind verdächtig und verhalten sich auch so. Die heißeste Spur führt die Ermittler zu Miriam, einer Frau, die sich mit Leib und Seele der Pflege ihrer Mutter Thea und den lehren Christi verschrieben hat.
Wie auch im ersten Band erfährt man in den eingeschobenen Abschnitten wieder über die bösen Gedanken der Menschen. Aber Petra Busch bestreitet hier meisterlich den Spagat zwischen Böse, aber nicht der Täter. Bis nahezu zum Ende des Romans kann man mitraten, wer der Mörder ist.
Die Sorgen und Nöte der Protagonisten spielen in diesem Roman nicht die vorderste Rolle, was dem Leser sehr positiv auffällt. Zu viele Geschichten gibt es mittlerweile, in denen es vordergründig um einen Mord geht, aber die eigentliche Geschichte doch die Story der Ermittler ist. Trotzdem bleibt Ehrlinspiels eigene Lebensgeschichte spannend und ist auch noch über weitere Bände erzählbar.
Fazit: Der zweite Roman von Petra Bausch, die für ihr Krimidebüt (dem Vorgänger-Roman „Schweig still, mein Kind“) den Friedrich-Glauser-Preis 2011 erhielt, ist temporeicher und skurriler, als das Erstlingswerk. Bausch erzählt fließend, schön, atemberaubend und lässt kaum Spannungsbögen aus. Lediglich zur Mitte des Romans dümpeln Leselust und Tempo ein wenig, aber die letzten 100 Seiten haben es dann wieder in sich.
Petra Busch: Mein wirst du bleiben.
Knaur, Oktober 2011.
448 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.