Rita Mae Brown & Sneaky Pie Brown: Die Weihnachtskatze
Eine Mordserie erschüttert das vorweihnachtliche Crozet. Harry Haristeen, die Hauptfigur der Geschichte, besucht kurz vor Heiligabend die Bruderschaft der Barmherzigkeit, um dort ihren Weihnachtsbaum zu kaufen. Zwischen den Tannen stolpert sie über einen toten Mönch: Christopher Brown. Erst ein Jahr zuvor hatte er seinem Leben als Börsenmakler den Rücken gekehrt. Die Polizei vermutet das Motiv zunächst in seiner Vergangenheit. Doch dann werden zwei weitere Menschen ermordet, wie Brown mit einer alten griechischen Münze unter der Zunge. Harrys und Mrs. Murphys Neugier sind geweckt…
Der Inhalt des Buches enthält das, was der äußere Einband verspricht: Eine kurzweilige, nicht allzu anspruchsvolle Detektivgeschichte mit vorweihnachtlichem Ambiente. In vielen Aspekten erinnert sie an das goldene Zeitalter der Krimis von Agatha Christie & Co. - nur die Tatsache, dass die Protagonisten Handys haben, verweist überhaupt darauf, dass der Krimi in der Gegenwart spielt. Die Morde werden nicht in allen grausamen Einzelheiten beschrieben, die Brutalität wird viel eher der Vorstellungskraft des Lesers überlassen. Die Geschichte spielt, wie auch jene über Miss Marple oder Lord Peter Wimsey, in einem begrenzten Mikrokosmos, sodass als Mörder eigentlich nur eine bekannte Figur in Frage kommt. Und auch bei Rita Mae Brown haben wir die obligatorische Selbstreferentialität: „Ein Mord ist einfacher zu begehen und kann leichter unentdeckt bleiben, als es in den Fernsehkrimis dargestellt wird.“ (S. 65). Soweit, so gut. Was mir jedoch ein wenig fehlt, sind die kriminalistischen Ermittlungen der Titelgeberin Mrs. Murphy und ihrer Assistenten Pewter und Tucker, denn die sind es doch, die diesen Krimi von hunderten anderen unterscheiden.
Fazit: Eine nette Lektüre, bei der man es sich mit Zimtsternen und Früchtetee ausstaffiert für einige Stunden gemütlich machen kann.
Rita Mae Brown & Sneaky Pie Brown: Die Weihnachtskatze.
Ullstein, Oktober 2011.
240 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.