"Die Weite fühlen" ist ein Buch, das vom Leben einer Hirtin im Einklang mit der Natur auf einer Alp erzählt.
In ihren Aufzeichnungen nimmt die Autorin Pia Solèr ihre LeserInnen mit in ihre Gedanken und in die selbst gewählte Isolation.
Pia Solèrs Tage auf der Alp Vanescha in einem verborgenen Tal im schweizerischen Graubünden sind geprägt und bestimmt vom Leben mit Schafen oder Ziegen, für die sie die Verantwortung trägt. Pia Solèr liebt dieses Leben in der Zurückgezogenheit, das harten körperlichen Einsatz erfordert.
Kein Tag auf der Alp ist wie der andere. Das Wetter und das Befinden der Tiere bestimmen den Ablauf.
Pia Solèr empfindet Genügsamkeit und Einsamkeit als Glück. So schreibt sie zum Beispiel: "Man kann in einem kleinen Dorf leben, umringt von Bergen, und doch einen weiten Horizont haben. Ab und zu tut es aber auch gut, auf die Berge zu steigen, um zu schauen wie groß die Welt ist. Um die Weite zu fühlen".
Durch ihre Lebensform erlebt und fühlt sie eine beflügelnde Freiheit, wie sie wahrscheinlich nur in völliger Abgeschiedenheit zu erfahren ist. Dabei ist die Hirtin keineswegs introvertiert. Sie hat viele Freunde und wenn sie nicht auf der Alp lebt, liebt sie es, in ferne Länder zu reisen.
Die Welt mit Pia Solèrs Augen zu sehen ist eine Bereicherung - nicht nur für Naturliebhaber.
Pia Solèr: Die Weite fühlen.
Weissbooks, September 2011.
128 Seiten, Gebundene Ausgabe, 15,00 Euro.
