Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
Wir schreiben das Jahr 2011. Ost-Berlin ist immer noch die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, die DDR immer noch fast pleite. Martin Wegener arbeitet für die Ost-Berliner Polizei, bei einem Mordfall wird ihm der West-Berliner Kollege Richard Brendel zu Seite gestellt. Denn es handelt sich um einen hochbrisanten Fall: Egon Krenz ehemaliger Berater wurde ermordet und bei dem Mord wurden Spuren hinterlassen, die so deutlich auf die Stasi hinweisen, dass es eigentlich schon wieder nicht sein kann.
Der Roman stellt die Frage, was könnte sein, wenn die Wiedervereinigung niemals stattgefunden hätte. Der Autor entwickelt dabei anhand von dem was war und anhand von dem, was es seitdem an Entwicklungen gegeben hat ein ganz witziges Szenario. Trotzdem fand ich, dass das für ein gutes Hörbuch - oder einen guten Roman - nicht ausreicht. Robert Harris hat das in „Vaterland“ 1992 schon bedeutend besser hinbekommen. Der Polit-Krimi-Thriller Plot bleibt verwirrend und auf seine ganz eigene Art auch bedeutungslos. Anders als bei Harris, fragt man sich in Plan D nicht mit der gleichen bizarren Ungläubigkeit, wie die Welt DAS 20 Jahre lang übersehen konnte. Eigentlich ist Plan D eher ein beliebiger Polit-Thriller, der halt in einer fiktiven DDR spielt.
Fazit: Die eine oder andere Vorstellung, wie und warum man z.B. in der DDR das bessere I-Phone entwickelt hätte, war ganz witzig, aber insgesamt konnte mich das Hörbuch - trotz guter Lesung - nicht überzeugen.
Simon Urban: Plan D, gelesen von Götz Schubert.
Random House Audio, August 2011.
6 CDs, 19,99 Euro.