Die Italiener lieben die Bücher von Ascanio Celestini. In Deutschland stellt sich der 39-Jährige nun mit einem Buch vor, das die breite Masse etwas verstören wird. Im Roman „Schwarzes Schaf“ lässt er die Verrückten zu Wort kommen.
Nicola ist 35 Jahre alt, seine Mutter ist in der Irrenanstalt gestorben, der Vater war sonderlich, die Großmutter trank rohe Eier, nahm einen Fingernagel, stach ein Loch hinein, schlürfte das Ei und kredenzte es so auch der Lehrerin, Bekannten und Freunden. – Kein Wunder, dass Nicola voller Ängste steckt.
Mit überbordender Fantasie und in einer schönen Sprache erzählt Celestini die Begegnungen des jungen Mannes mit anderen Menschen – in der Anstalt, im Supermarkt, in der Schule, wo er das „Schwarze Schaf“ war. – Ein schönes Buch, das aber so sonderlich ist wie die Figuren der Geschichte.
Ascanio Celestini: Schwarzes Schaf.
Verlag Klaus Wagenbach, August 2011.
128 Seiten, Gebundene Ausgabe, 15,90 Euro.