Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Ein Jahr ist es her, dass Grace mit ihrer kleinen Tochter Millie fluchtartig das einsame North Yorkshire verließ. Ein Jahr, seid ihr Mann Adam spurlos im Moor verschwand. Noch immer sucht Grace verzweifelt nach Antworten: Wurde Adam entführt oder hat er sie aus freien Stücken verlassen? Sie kehrt ins Moor zurück, doch dort stößt sie nur auf eine Mauer von Schweigen. Während eines Schneesturms, der das Dorf von der Außenwelt abschneidet, wird ihr klar, dass jemand mit aller Macht versucht, die Wahrheit vor ihr zu verbergen.
Klingt nach einem spannenden Krimi … ist es aber leider nicht. Die meiste Zeit habe ich mich durch die 352 Seiten gequält. Statt eines „locked-room mystery“ mit überraschender Auflösung geschieht in „Wintermoor“ nichts mysteriöseres, als dass eine Wanduhr stehenbleibt, um unvermittelt weiter zu ticken, Grace eine Drohung auf ihrer Windschutzscheibe und ein Buch auf ihrem Kopfkissen vorfindet. Die letzten 50 Seiten entschädigen einen noch ein wenig, da die Story hier etwas an Tempo aufnimmt, aber für einen Kriminalroman ist das definitiv zu wenig. Auch finde ich die Charaktere zu fad, um sich über längere Zeit mit ihnen zu beschäftigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass in komprimierter Form eine ganz gute Kurzgeschichte aus dem Plot geworden wäre.
Einzig die Umschlaggestaltung überzeugt: Das Cover wirkt insgesamt sehr harmonisch und versetzt einen mit seinen hellen Blautönen in eine winterliche Stimmung.
Sara Foster: Wintermoor.
rororo, Dezember 2011.
352 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.
