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George Orwell: 1984 (1949)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Big brother is watching you! – Spätestens seit das Kameraauge in dem Container eines privaten Fernsehsenders mit diesem Slogan „beworben“ worden ist, kennt ihn jeder.
Aber wie passiert das? Wie werden einzelne Textphrasen oder in Texten aufgeworfene Ideen so bekannt, dass sie in anderen (und manchmal sogar ähnlichen) Kontexten (wie im Buch angedacht) verwendet werden und sie jeder einzuordnen weiß?
Oder anders gefragt: Wie wird ein Roman, eine Geschichte, ein Werk zu einem Klassiker?
Meist sind es nicht die Verkaufszahlen, die einem Text zu diesem Status verhelfen. Wäre es so, dürfte Harry Potter schon ein Klassiker sein- er ist es aber nicht. Auch greift der Gedanke nicht, dass klassische Texte einfach besonders gute Texte besonders guter Autoren wären, da auch das nicht zutrifft, denn, wenn man sich mal die Mühe machte und dies überprüfen wollte, indem man sie alle läse, stellte man schnell fest, dass sie so herausragend gut dann doch auch nicht immer sind. Überlegung Nummer 3: Vielleicht haben sich die Autoren dieser so genannten klassischen Texte vielleicht besonders verdient gemacht, indem sie besonders innovativ geschrieben hätten, die Literatur eines Landes geprägt und vorangetrieben haben- auch wenn man es vielleicht häufig erst im Nachhinein erkennt und sie sozusagen „nachträglich“ zu Klassikern erhebt.

Ja, damit kommen wir der Sache schon näher.

Ein Klassiker ist ein Text, der es Wert ist, immer und immer wieder gelesen zu werden, der es Wert ist, an die nächsten Generationen weitervererbt zu werden – entweder, weil er ein literarischer Meilenstein ist, literarische Neuerungen beschreibt und wichtig für die Weiterentwicklung der literarischen Szene eines Landes ist oder weil er bestimmte Werte vermittelt- oder beides.

Orwells Text ist beides- Meilenstein, denn er ist der Form der Anti-Utopie oder Dystopie zugeordnet und somit von literarischer Bedeutung, und gleichzeitig vermittelt er eine klare, politisch- gesellschaftliche Werte-Message.

Orwellls Protagonist Winston lebt im (zukünftigen, nicht vergangenen) Jahr 1984 in einem totalitären Überwachungsstaat. Die Partei, der „Große Bruder“ ist allgegenwärtig- jede Information geht durch ihre Hände und wird euphemistisch „überarbeitet“, jedes Gegenüber mag ein Spitzel sein, der die Konformität überprüft, jegliche Privatsphäre ist unmöglich, denn der „Große Bruder“ ist auch „Familie“ und hat somit – in Form von Bildschirmen- in den Zimmern jeder „Privatwohnung“ seinen eigenen Platz. Aber Gedanken sind bekanntlich frei- zumindest so lange, wie niemand merkt, dass Winston bereits ein Gedankenverbrechen begeht, denn innerlich hat er sich von den Parteiidealen bereits verabschiedet und sehnt sich nach individueller Privatsphäre. Wegen seines Faibles für die Vergangenheit stöbert er durch die Elendsviertel der Proles, der Proletarier, wo er auf Mr. Carrington trifft, der ihm anbietet, ein Zimmer zu mieten, in dem sich kein Parteibildschirm befindet. Zunächst lehnt er ab, doch als er Julia, eine nach außen angepasste, innerlich aber ähnlich wie Winston revoltierende junge Frau, kennen lernt, tut er es schließlich doch. Die beiden werden ein Paar und treffen sich regelmäßig– und begehen gleich mehrere Verbrechen gleichzeitig. Nun ist Winston guter Dinge und hofft, da er nun schon in Julia eine verwandte Seele getroffen hat, auch noch weitere zu finden, denn ihm schwebt vor, gegen die Partei zu kämpfen. Als er O’Brien trifft, scheint alles klar. O’Brien gibt sich als Untergrundkämpfer zu erkennen und händigt Winston ein Buch „abtrünniger Schriften“ aus, das Winston liest. Natürlich ist O’Brien kein Freiheitskämpfer, genauso wenig wie Mr. Carrington einer der Proles ist...Winston wird verhaftet, grausam gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen, doch die Liebe zu Julia hält ihn aufrecht. Daher greift die Partei schließlich zu ihrem letzten Mittel: dem Zimmer 101, in dem jeden Delinquenten seine eigene, persönlich schlimmste Folter erwartet- in Winstons Falle Ratten. Als der Rattenkäfig sich direkt vor Winstons Gesicht zu öffnen droht, ist sein Wille gebrochen, sein letztes Stückchen Persönlichkeit genommen- er verleugnet seine Liebe zu Julia und fleht, dass ihr statt ihm diese Qual zugemutet werden sollte.
Winston wird als „geheilt“ entlassen und trifft erneut auf Julia- ebenfalls: „geheilt“ entlassen. Er erkennt, dass er falsche Ideale verfolgt hat und nun, statt Julia, doch den „Großen Bruder“ liebt.

Obwohl in der Zeit des Kalten Krieges in den Klassiker-Kanon aufgenommen, um Aspekte sozialistischer Regime und Gesellschaftsordnungen vor Augen zu führen, ist Orwells Roman noch immer aktuell - als beklemmende Warnung vor totalitären Tendenzen jeglicher Art.

George Orwell: 1984 (1949).
Ullstein, Berlin, 2007.
320 Seiten, Taschenbuch.

Tanja Muhs

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