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Wo ist die Grenze zwischen Pornografie und Erotik? Die 30 scharfen Geschichten in diesem Buch wandeln auf dem schmalen Grat.
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John le Carré: Dame, König, As, Spion
Jetzt bestellen bei amazon.de! 1973 beherrscht der Kalte Krieg den Konflikt zwischen den westlichen MĂ€chten und der Sowjetunion. Sechs MĂ€nner lenken zu dieser Zeit die Geschicke des britischen Geheimdienstes MI6 im Kampf gegen den KGB und den Kommunismus in einem zentralen Rat, der Circus genannt wird. Der Circus besteht zu dieser Zeit aus Control als Leiter der Gruppe, seiner rechten Hand George Smiley, dem Informationsexperten Percy Alleline, dem MilitĂ€rberater Roy Bland, dem Verbindungsspezialisten Bill Haydon und dem Abwehrexperten Toby Esterhaze. Der bereits schwer kranke Control hegt den Verdacht, dass sich ein Doppelagent in den höchsten Kreis des MI6 eingeschleust hat. Dieser Maulwurf, befĂŒrchtet Control, untersteht direkt dem Chef des KGB, der als Karla oder Gerstmann bekannt ist. Einer von Controls fĂŒnf engsten Mitarbeitern muss der VerrĂ€ter sein.

Der Agent Jim Prideaux trifft sich auf Controls Veranlassung unter dem Decknamen Jim Ellis in Budapest mit einem ungarischen General, der zu den Briten ĂŒberlaufen will und der das Codewort ĂŒbergeben soll, mit dem der Maulwurf im Circus enttarnt werden kann. Die Aktion endet in einer Katastrophe und Prideaux wird schwer verletzt den Russen ĂŒbergeben, die ihn monatelang verhören und foltern, bis er auch die letze Information preisgegeben hat. Control wird als Chef des MI6 abgesetzt und stirbt nur wenige Tage spĂ€ter im Krankenhaus. Seine rechte Hand George Smiley wird gleichzeitig in den Ruhestand versetzt, Percy Alleline leitet seit Controls Vertreibung den Circus.

Monate nach diesen Ereignissen erhĂ€lt George Smiley in seinem Londoner Haus ĂŒberraschend Besuch von Peter Guillam, dem Leiter der Reisestelle des MI6. Dieser bringt Smiley zu Ricki Tarr, einem sogenannten SkalpjĂ€ger und Mitarbeiter Guillams. Tarr erzĂ€hlt Smiley die unglaubliche Geschichte ĂŒber eine russische Handelsdelegation in Hongkong und seine AffĂ€re mit Irina, der Frau eines ihrer Delegierten. Irina hat Tarr angeboten, dem MI6 den Namen des russischen Maulwurfs im Circus zu verraten, wenn er ihr hilft, in den Westen zu fliehen. Noch bevor Tarr Anweisungen von seiner heimischen Dienststelle erhalten hat, wird Irinas Mann ermordet und sie nach Russland zurĂŒckgebracht.

Oliver Lacon, der fĂŒr den Geheimdienst zustĂ€ndigen StaatssekretĂ€r beauftragt den widerstrebenden Smiley damit, die IdentitĂ€t des Maulwurfs zu entlarven. Doch Smiley ist nicht ganz bei der Sache. Seine Frau Ann hat ein VerhĂ€ltnis mit seinem Ex-Kollegen Bill Haydon und ist aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Seine persönlichen Probleme lenken Smiley ab und erschweren die Suche nach dem VerrĂ€ter.

Nach acht Jahren quittierte David John Moore Cornwell seinen Dienst beim britischen MI6 und begann unter seinem Pseudonym John le CarrĂ© Agententhriller zu schreiben. „Dame, König, As, Spion“, 1974 erschienen, ist sein siebter Roman und der fĂŒnfte, in dem sein berĂŒhmter Protagonist George Smiley auftritt. Le CarrĂ©s Figuren und die Welt, in der sie agieren, haben nichts gemein mit der mondĂ€nen Glitzerwelt, in der sich ein James Bond bewegt. Sie sind graue BĂŒrokraten, die in ihren abgeschotteten BĂŒros wie in einem Elfenbeinturm residieren und mittels Telefonen und Fernschreibern das Heer ihrer untergeordneten Agenten dirigieren. Ihre Zusammenarbeit ist geprĂ€gt von gegenseitigem Misstrauen und Taktieren, jeder versucht dem Anderen eine NasenlĂ€nge voraus zu sein in dem Spiel um die Macht. In diese AtmosphĂ€re platzt wie eine Bombe die Nachricht, dass es einen Maulwurf im innersten Zirkel der Macht geben soll.

Die Suche Smileys nach dem VerrĂ€ter gestaltet sich umstĂ€ndlich und mĂŒhsam. Hilfe erhĂ€lt er nur durch den pensionierten Inspektor Mendel und Peter Guillam. Smiley sucht ehemalige Mitarbeiter des Circus auf wie den untergetauchten Jim Prideaux alias Jim Ellis oder die geschasste GedĂ€chtnisakrobatin Connie Sachs. Die langen GesprĂ€che, in denen Smiley meistens schweigt und hĂ€ufig einen zerstreuten Eindruck erweckt, liefern dem Leser die Puzzleteile, durch die sich die Handlung nach und nach erschließt. Le CarrĂ© gibt seinen Figuren Raum und lĂ€sst sie in ihrem eigenen Tempo erzĂ€hlen, oft umstĂ€ndlich und mit Abschweifungen, manchmal hastig und ĂŒberstĂŒrzt und wichtige Fakten auslassend. Und nie kann sich der Leser sicher sein, was der Wahrheit entspricht und was der Phantasie von Smileys GesprĂ€chspartnern entspringt.

Wer Action erwartet, wird von diesem Thriller, der eigentlich keiner ist, enttĂ€uscht sein. Aber wer sich einlĂ€sst auf le CarrĂ©s episch auserzĂ€hlte, ĂŒberaus komplexe Geschichte wird belohnt mit einer geistreichen und scharfsinnigen Studie ĂŒber den schmalen Grat zwischen Wahrheit und LĂŒge, zwischen Verrat und LoyalitĂ€t.

Im List Verlag ist im Januar 2012, passend zum Deutschlandstart der Hollywood-Verfilmung durch den schwedischen Regisseur Tomas Alfredson, eine Ausgabe von le CarrĂ©s Roman in neuer deutscher Übersetzung erschienen.

John le Carré: Dame, König, As, Spion.
List, Januar 2012.
416 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Martina Sprenger

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