Der himmelblaue Schmengeling
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Theodor Fontane: Grete Minde (1879)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Die halbwüchsige „Grete Minde“ hat es als Halbwaise mit dem Aussehen einer Spanierin Anfang des 17. Jahrhunderts im protestantischen Tangermünde nicht leicht: Der alte Vater steht mit einem Bein im Grab und kann ihr kaum noch Schutz vor dem geizigen Gerdt, seinem Sohn aus erster Ehe und dessen missgünstigen Ehefrau Trud bieten. Wäre da nicht der Nachbarssohn Valtin, hätte Grete schon als Kind ihren Lebensmut verloren. Beide beschließen ein paar Jahre nach dem Tod von Gretes Vater vor den Drangsalierungen ihrer Familien zu fliehen und steuern auf eine Tragödie zu.
Theodor Fontane hatte diese Novelle, die von den Kritikern sehr unterschiedlich bewertet worden ist, nach seinem Roman „Vor dem Sturm“ 1880 veröffentlicht. Dem Autoren wurde vorgeworfen, seine moderne Psychologisierung passe nicht zu dem Balladenstil. Vielleicht lag die Kritik auch nur darin begründet, eine einseitig überlieferte Tragödie neu zu erzählen. Schließlich stellt er sich öffentlich auf die Seite einer jungen Frau, der viel Übles angetan worden ist. Ob sie tatsächlich schuldig geworden ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Ohne zu bewerten, zeigt er die Anfeindungen zwischen Katholiken, Lutheranern und Reformierten im alltäglichen Leben, in dem ein Pfarrer wegen der unklaren religiösen Herkunft eines Toten die Bestattung im geweihten Boden verweigert.
Der Sprachstil ist nicht immer einheitlich, wenn Theodor Fontane teilweise einen alten Sprachduktus oder Plattdeutsch in seine Novelle einbaut. Die herzergreifende Geschichte erhält auf diese Weise eine historische Patina. Insgesamt ist der Szenenaufbau konzentriert und lässt viel Freiraum für die Phantasie des Lesers, ohne dass der Spannungsaufbau darunter leidet. Wer gerne historische Romane liest und Wert auf Authentizität legt, stößt bei „Grete Minde“ auf eine Fundgrube, die der Verlag freundlicherweise noch mit einem ergiebigen Anhang ergänzt.

Theodor Fontane: Grete Minde (1879).
dtv, März 2012.
160 Seiten, Taschenbuch, 6,90 Euro.

Sabine Bovenkerk-Müller

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