Corina Boman entführt die Leserinnen und Leser mit ihrem neusten Roman unter anderem ins ferne Sri Lanka. Die Geschichte ist auf zwei Ebenen angelegt, spielt zum einen in der Gegenwart und begleitet Diana, die soeben ihre Tante verloren hat, zum anderen das Leben ihrer Verwandten im Jahr 1887 auf der Schmetterlingsinsel Sri Lanka. Diana stößt nach und nach auf die Vergangenheit und deckt ein Familiengeheimnis auf, als nach der Beerdigung ihrer Tante ein mysteriöser Brief auftaucht, der auf frühere Ereignisse hinweist. Mit jedem Kapitel wechselt die Sichtweise auf das Geschehen und sorgt so für Abwechslung.
„Die Schmetterlingsinsel“ ist vor allem ein Familienroman mit leicht epischen Tendenzen, da die Familiengeschichte über viele Jahrzehnte hinweg begleitet wird. Die Figuren wirken lebensecht und authentisch - es macht Spaß, sie bei ihren Reisen, die selbst Diana auf die Schmetterlingsinsel führen, zu begleiten. Corina Boman schreibt anschaulich und flüssig, ohne Probleme entstehen im Kopf lebendige und intensive Bilder, ja, manchmal glaubt man sogar, den Tee der Plantagen förmlich riechen zu können. Selten ist das Geschehen vorhersehbar und mit der allmählichen Entwicklung der Handlung kommen immer mehr Geheimnisse zu Tage.
Auch von der äußerlichen Aufmachung her ist „Die Schmetterlingsinsel“ besonders. Das Motiv des Schmetterlings wird zu jedem Kapitelbeginn aufgenommen und ziert sogar in zartem Rosa den Buchschnitt. Corina Bomans neuster Roman ist vor allem ein Werk, das Frauen ansprechen wird, durchaus Fans von historischen Roman, vor allem aber von Familiengeschichten. „Die Schmetterlingsinsel“ legt Wert auf historische Authentizität, setzt darauf aber nicht das wesentliche Augenmerk. Im Mittelpunkt steht Dianas Familie, nicht der historische Kontext.
Ein wunderschöner Schmöker für triste Tage, was fürs Herz und für die Sehnsucht nach der Ferne! Feiner Lesestoff voller Geheimnisse.