André Aciman: Ruf mich bei deinem Namen
Langsam wird es wärmer. Mancher denkt schon an den Sommerurlaub und vielleicht auch an den einen oder anderen vergangenen Sommer: neue Gesichter, Begehren, zarte Flirtversuche gepaart mit der Angst, abgewiesen zu werden oder sich lächerlich zu machen und dann das Erwachen. Alles ist nur geschenkte Zeit, bis der Alltag und seine Verpflichtungen die Liebenden voneinander trennen werden. Zum Schluss das Versprechen auf ein Wiedersehen.
Wer kennt das nicht oder möchte es nicht gerne wieder erleben?
Der Rhythmus des Herzens scheint ein anderer zu sein, die Haut fühlt sich anders an als sonst. Und es ist Sommer. Jetzt.
Diese Sommerliebe hat bei dem siebzehnjährigen Elio tiefe Spuren hinterlassen und ihn für seinen weiteren Lebensweg geprägt. Kurz vor dem Erwachsenwerden lernt er wahre Liebe und Begehren kennen. Seine sexuelle Suche nach Erfüllung findet bei dem Gast seiner Eltern eine Orientierung, die Elio nie zuvor für möglich gehalten hatte. Überrascht stellt er fest: „Vielleicht waren wir in erster Linie Freunde und erst in zweiter ein Liebespaar. Aber vielleicht ist es ja genau das, was ein Liebespaar ausmacht.“
André Aciman, geboren 1951 in Alexandria, hat mit dem Roman „Ruf mich bei deinem Namen“ einen Liebesroman mit Tiefgang geschrieben, der für jeden geschrieben ist, der liebt. Mit einer teilweise poetischen, aber stets gewählten Sprache nimmt er den Leser auf eine ganz spezielle Sommerreise nach Italien, die zwar nur sechs Wochen dauert, jedoch den Bogen weiter spannt, wenn es zwischen den Liebenden ein spätes Wiedersehen geben wird.
Der Hunger, weiter zu lesen, um mehr zu erfahren, bleibt ungestillt.
André Aciman: Ruf mich bei deinem Namen .
dtv, Juni 2010.
416 Seiten, Taschenbuch, 9,90 Euro.
Sabine Bovenkerk-Müller
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