Gruselig geht's in unserer Horror-Geschichten- Anthologie zu. Auf Gewalt- und Blutorgien haben wir allerdings verzichtet. Manche Geschichten sind sogar witzig.
Das Muster ist genauso wie bei Andrea Maria Schenkels Sensations-Erfolg „Tannöd“. Auch dem Krimi „Finsterau“ der 50-jährigen Autorin liegt eine wahre Geschichte in einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald zugrunde. Wieder nimmt sie die Leser mit auf einen Streifzug durch das Dorf, wieder durchleuchtet und verhört sie die Bewohner.
Ermordert wurde die junge Afra, und auch ihr zweijähriger Sohn. Viele kommen als Täter in Frage – auch der Vater im engen Elternhaus, in das Afra zurückgekehrt. Schenkel beschreibt das Milieu sehr plastisch, ist sehr dicht dran an ihren Figuren. Spannend ist das Buch, auch durch die vielen Perspektivwechsel. Nur nicht mehr so überraschend neu wie damals in „Tannöd“.
Andrea Maria Schenkel: Finsterau.
Hoffmann und Campe, März 2012.
160 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,99 Euro.