Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
In fast jedem seiner Nacht-Gespräche spricht Jürgen Domian mit einem Anrufer über den Tod. Jetzt hat der 54-jährige Kölner den Tod selbst interviewt. Dieses „Interview mit dem Tod“ ist ein philosophisches, zum Teil auch religiöses, intensives und sehr persönliches Buch.
Domian verarbeitet damit eigene Erfahrungen, zum Schluss den qualvollen Krebstod des Vaters vor sechs Jahren. Von seinem Glauben, von der Zeit als er Atheist wurde, von Begegnungen auf dem Friedhof und Besuchen im Mildred-Scheel-Sterbehaus erzählt der Moderator einfühlsam. Und von Gesprächen in seiner Sendung und Todesfällen im Freundeskreis. Dazwischen stehen Interview-Sequenzen mit dem Tod, in denen Domian Antworten sucht. Allgemeingültig sind die nicht; es ist schwierig, etwas Fiktives wie den Tod, von dem sich jeder ein eigenes Bild macht, in einer glaubwürdigen Form des Interviews zu Wort kommen zu lassen. Ein Interview mit Gott wäre genauso problematisch. Man verliert durch das Buch aber Angst vor dem Tod, weil Domian ihn fassbarer und menschlicher macht. Hoffnungsvoll ist der Schluss. Da stellt der Tod eine Frage, macht das Angebot, dass Domian das Universum überleben könne. – Eine absurde Vorstellung, die so reizvoll nicht ist.
Jürgen Domian: Interview mit dem Tod.
Gütersloher Verlagshaus, April 2012.
176 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,99 Euro.