Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
Ilka Scheidgen: Gabriele Wohmann. Ich muss neugierig bleiben
Die Erzählungen von Gabriele Wohmann sind seit 50 Jahren Schul-Lektürestoff, ihre Romane sind in den vergangenen Jahren ein wenig aus der Mode gekommen. Aber die Darmstädterin ist immer noch eine der beständigsten deutschen Autorinnen. Zu ihrem 80. Geburtstag am 21.Mai porträtiert Ilka Scheidgen die Schriftstellerin mit der Biografie „Ich muss neugierig bleiben“.
In einer Mischung aus Interview, Biografie und Literatur-Analyse erzählt Scheidgen aus Wohmanns Leben ¬– von der Kindheit im Pfarrhaus, literarischen Anfängen in der „Gruppe 47“ und aus dem Leben mit Ehemann Reiner. Eine kritische Autorin mit dem „bösen Blick“ war Wohmann immer. Ihre Figuren sind meist Einzelgänger. Die Tschernobyl-Katastrophe hat sie ebenso in ihren über 100 Büchern, Hörspielen, Fernseh- und Theaterstücken verarbeitet wie den Mauerfall, das Attentat vom 11.September, den Tod des Vaters 1974 und den Krebstod der Schwester 1999.
Schlüsselromane wie „Ernste Absicht“ und „Schönes Gehege“ stellt Scheidgen vor und würdigt in sehr schöner Weise eine große deutsche Autorin, auf die die Menschen heute ruhig etwas neugieriger sein könnten.
Ilka Scheidgen: Gabriele Wohmann. Ich muss neugierig bleiben.
Kaufmann, Januar 2012.
240 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.