Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Mit Liebes- und Frauenroman hat Gaby Hauptmann seit Jahren eine treue Leserschaft. Auch ihr neues Buch, „Liebesnöter“ mit einem coolen, gut gebauten Mann mit freiem Oberkörper und Jeans auf dem Cover, spricht genau die weiblichen Fans der Bestsellerautorin an. Am 14. Mai, dem 55. Geburtstag von Gaby Hauptmann, ist das Buch erschienen.
Und nach wenigen Seiten werden die Leserinnen staunen. Einen Liebeskrimi hat die ehemalige Journalistin da geschrieben. Zwar ist die Geschichte auch romantisch und steckt voller Flirtalarm, aber in erster Linie ist dies ein hochspannender Roman, bei dem man immer wieder von neuen Wendungen in der Geschichte überrascht wird.
Es ist die Geschichte von Ella, deren Zwillingsschwester Inka nach dem Abitur bei einer Feier mit Klassenkameraden an einem See ums Leben kam. Seitdem ist Abiturient Moritz, der mutmaßliche Mörder, verschwunden.
Malerei als Schlüssel
14 Jahre später macht sich Ella auf die Reise nach Stockholm und begegnet den Gespenstern der Vergangenheit und ihrer Jugend. Malerei und eine Künstlerin sind der Schlüssel zur Auflösung dieses Schweden-Krimis, der ganz und gar nicht so endet wie man erwartet. Natürlich hat Gaby Hauptmann eine kleine Liebesgeschichte in die Suche nach dem Mörder hineingewoben. Ella trifft einen Charles Aznavour unserer Zeit, den attraktiven Franzosen Roger. Als Drehbuchautor für Fernsehkrimis hat der auch ein berufliches Interesse an Ellas Mörderjagd. Blitzschnell treffen Amor-Pfeile die junge Frau und genauso schnell trennt sie sich von ihrem Partner Ben. Diese Passagen in dem Roman sind dann wieder seichtere Frauenliteratur. In Atem hält Gaby Hauptmann die Leser mit der Krimi-Handlung, die sie raffiniert aus einem Puzzle an Überraschungen zusammensetzt.
Und damit empfiehlt sich die Bestseller-Autorin auch für andere Leserschichten, die sich für ihre Frauenromanzen bislang nicht so sehr interessiert haben. – Sehr lesenswert.