Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
Sergio Bambaren verpackt in diesem schmalen Büchlein geläufige Lebensanschauungen als Anleitung für ein glücklicheres Leben.
Chuck wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Im Alter von achtzehn Jahren verlässt er sein Elternhaus. Er will der Armut entfliehen, etwas erreichen in seinem Leben, reich werden. - Und er schafft es. Als erfolgreicher Manager hat er schließlich so viel Geld, dass er sich alles leisten kann. Doch letztlich ist er dadurch keineswegs glücklicher. Familienleben und Freundschaften stehen immer an zweiter Stelle.
Der geheimnisvolle Dave, dem Chuck kurz nach seinem fünfzigsten Geburtstag begegnet, öffnet Chuck die Augen. Dave, der niemand anderes ist als Chucks Alter Ego, weist Chuck auf verpasste Möglichkeiten hin, auf andere Wege, die er hätte einschlagen können. Chuck muss sich mit verschiedenen Fragen auseinandersetzen: „Ist dies das Leben von dem ich geträumt habe? Welche Ziele habe ich erreicht, welche Aufgaben warten noch auf mich? Wie viele zweite Chancen gibt es?“
Dave zeigt auf, welche vielfältigen Perspektiven das Leben bietet, lässt letztlich Chucks materiellen und finanziellen Reichtum als armselig verblassen. Jedoch lesen sich seine Lebensweisheiten eher wie altbekannte Ratgeber, die sich mit Sinnsuche und Wegen zu neuem Lebensglück auseinandersetzen. So erfährt man u. a.: „Es kommt immer darauf an, wie du die Welt siehst. Die Welt ist nämlich immer so, wie du sie betrachtest. Je mehr vermeintliches Wissen du aufgibst, desto mehr wahres Wissen bekommst du zurück. Strebe nicht nach der nächsten Chance – denn du hast sie gerade jetzt in der Hand..." Oder: „Vielen Menschen ist es wichtiger, nett zu sein und geliebt zu werden, als sich selbst treu zu bleiben. Vermutlich ist das ein berechtigtes Motiv, man darf aber die Treue zu seinen eigenen Prinzipien nicht mit dem Wunsch nach Geliebtwerden verwechseln. Das Leben ist wie ein Traum, den man nicht mit geschlossenen Augen im Schlaf, sondern mit offenen Augen im Hier und Jetzt erleben sollte, und man sollte die Gelegenheiten, die sich nur einmal im Leben bieten, nicht verpassen...“
Nein, mit derartigen Erkenntnissen langweilt Sergio Bambaren eher und vermittelt uns wahrlich nichts Neues. Weisheiten über das Leben im Zusammenhang mit Streben nach Zufriedenheit und Glück, die Dave an Chuck weitergibt, bringen für die Leser keineswegs eine Erleuchtung. Wohlmeinende Denkanstöße, dass jeder für sein Handeln selbst verantwortlich und ein Neuanfang immer möglich ist, muten daher eher an wie die Sonntagspredigt eines Pfarrers.
Sergio Bambaren: Die beste Zeit ist jetzt.
Pendo, März 2012.
112 Seiten, Gebundene Ausgabe, 12,99 Euro.