In weiter Zukunft auf der Erde: Die 17-jährige Amy lässt sich mit ihren Eltern einfrieren, um zu einem neuen Planeten zu reisen, der von den Menschen besiedelt werden soll. Nicht nur das Einfrieren selbst ist für Amy ein Schock, ihr Verstand ist innerhalb der 300 Jahre dauernden Reise nicht eingefroren. Und so überschlagen sich ihre Gedanken, sie hängt Verlorenem auf der Erde nach und erwartet ihr Schicksal. Niemals hätte sie damit gerechnet, versehentlich schon nach 250 Jahren auftaut zu werden! Was soll sie die nächsten 50 Jahre auf dem Raumschiff Godspeed anstellen, bis ihre Eltern aufgetaut werden? Was soll aus ihr werden, wenn sie dann bereits eine Greisin ist? Amy will sich ihrem Schicksal nicht ergeben und deckt mit dem Schiffsangehörigen Junior die dunklen Machenschaften der Godspeed auf.
Beth Revis‘ Roman lässt sich zugegeben flott lesen und es passiert auch immer etwas, doch besonders die erste Hälfte ist überaus schwach. Alles wirkt wenig zielgerichtet, das Schiff trudelt eher so dahin. Erst in der zweiten Hälfte erweist „Godspeed – Die Reise beginnt“ einige Qualitäten. Denn dann wirfst die Autorin einen interessanten Blick auf Gesellschaftsstrukturen, Machtverhältnisse und verliert dabei dennoch nicht eine spannende Weiterentwicklung ihrer Geschichte aus den Augen. Wer also am Anfang Durchhaltevermögen beweist, wird belohnt! Und das schafft Hoffnung für den im August 2012 auf Deutsch erscheinenden zweiten Band „Godspeed – Die Suche“.
Der Roman eignet sich für ein älteres Publikum, etwa ab 15 Jahren, durchaus Mädchen und Jungen. Leserinnen und Leser von beispielsweise Ally Condie oder James Dashner werden Gefallen an diesem Buch finden und es förmlich verschlingen. Eine nette Mischung aus Gesellschaftskritik, Romantik und Spannung für Jugendliche.
Beth Revis: Godspeed - Die Reise beginnt.
Dressler, August 2011.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.