Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Als Meph nach einem berufsbedingten Auslandsaufenthalt durch eine Rasterfahndung auffällt, wird vermutet, dass er terroristische Absichten verfolgt und Kontakt zu dem seit Jahren gesuchten „Ephraim“ hat, der für den Anschlag verantwortlich gemacht wurde.
Meph’ bisheriges angepasstes Leben ändert sich schlagartig. Nun ist er Staatsfeind Nummer eins und muss fliehen. Eine Hetzjagd beginnt, die durch den Untergrund und die Straßen von Berlin führt. Nach und nach kommt er hinter die unglaublichen Geheimnisse der Regierung, die er bisher nur als Verschwörungstheorien abgetan hatte.
Tobias Radloff hat mit „Schwarzspeicher“ einen wirklich spannenden, tiefgründigen und rasanten Roman geschrieben, der ein Szenario schildert, welches gar nicht so abwegig klingt und deshalb so aktuell ist.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und alles andere als 0815-Typen. So schafft er es, dass man mit den Protagonisten mitfiebert und Sympathien empfindet oder die Bösen verflucht und schütteln möchte. Hier ein großes Lob an den Autor.
Auch die Handlung wirkt nicht an den Haaren herbei gezogen sondern beängstigend realistisch. Sollte unsere Zukunft so aussehen, na dann Prost Mahlzeit.
Die Sprache ist leicht verständlich. Der Autor bringt alles auf den Punkt, sodass keine Fragen offenbleiben.
Die Buchgestaltung ist sehr ansprechend und stammt vom Illustrator Arndt Drechsler.
Für mich ein sehr gelungener Debütroman, den ich nicht nur Science-Fiction Fans empfehlen kann. Wer einen aktuellen Roman sucht, der die Thematik von „1984“ oder „Schöne neue Welt“ aufgreift, kann hier bedenkenlos zugreifen.