Der Titel des Romans trifft den Nagel auf den Kopf.
Die Handlung ist temporeich und hetzt den Protagonisten von einer Situation in die nächste.
Doch der Reihe nach.
Danny, seines Zeichens ehemaliger CIA Agent, übernimmt einen weiteren Auftrag von seinem Kontaktmann, den er nur über eine virtuelle Plattform kennt. Doch am Treffpunkt der Übergabe geht alles schief. Danny erwacht aus seiner Bewusstlosigkeit und sieht das Unfassbare. Neben ihm liegt eine Leiche und auch der Platz vor dem Hotel ist übersät mit erschossenen Menschen. Irgendjemand möchte ihm die Schuld für das Massaker in die Schuhe schieben und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen und die Mörder zu finden, um seine Unschuld zu beweisen.
Von nun an hetzt der Protagonist von einer brenzligen Situation in die nächste, wobei er via Handy von seinem Partner „Kid“ unterstützt wird. Dieser lotst ihn mithilfe der öffentlichen Kameras und durch Abhören des Polizeifunks durch die Stadt und hilft, wo er nur kann.
Anfangs noch unerkannt, wird Danny schließlich von der Polizei identifiziert. Die Schlinge zieht sich immer mehr zusammen und Danny befürchtet, dass nun seine Tochter mit hineingezogen wird und der britische Geheimdienst Methoden anwendet, die er seiner ihr ersparen möchte. Er entscheidet, sie zu „retten“, was ihn noch mehr unter Druck setzt. Schließlich ist dieser Schritt für die Behörden vorhersehbar und er dadurch noch leichter auffindbar. Hinzu kommt die Frage, ob sie auf ihn hören und mit ihm gehen wird?
Unterbrochen wird die eigentliche Geschichte durch Rückblenden, die sieben Jahre zurückliegen und zeigen, warum das Verhältnis zur Tochter mittlerweile so schlecht ist und sie keinen Kontakt mehr haben.
Alles in allem also eine kurzweilige, rasante Geschichte, die sich zügig liest und Spaß macht.
Am Ende wird der Leser dann jedoch etwas ratlos zurückgelassen. Erstens ist der Schluss sehr abrupt und die Gründe für dieses ganze Szenario bleiben im Dunkeln. Hier wartet mit Sicherheit ein Nachfolger.
Das hat mich leider sehr enttäuscht und den guten Eindruck geschmälert, da ich das Gefühl hatte, ein unfertiges Buch in den Händen zu halten.
Sprachlich und inhaltlich ist der Roman, seinem Genre entsprechend, leicht verständlich und nicht sehr anspruchsvoll. Aber das erwarte ich auch nicht von einem Buch, das von Anfang an auf Action setzt.
Ich persönlich hätte mir noch mehr Wendungen gewünscht. So ist der Roman sehr linear und hält kaum Überraschungen bereit.
Insgesamt gute Unterhaltung für Freunde der Filme „Stirb langsam“ oder „Die Bourne Identität“. Mehr aber auch nicht.
Sean Creed: Gehetzt.
Bastei Lübbe, November 2011.
416 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.