Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Der deutsche Titel „Manche Mädchen müssen sterben“ ist grauenvoll dämlich. Der Originaltitel „Between“, der gut ins Deutsche hätte übersetzt werden können, wird dem Thema des Buches gerecht:
Die Leiche von Liz Valcher, die gerade ihren 18. Geburtstag gefeiert hat, schwimmt im Wasser. Doch ihre Seele schwebt noch „zwischen“ Leben und Tod.
Sie ist entsetzt darüber, dass sie offensichtlich tot ist, dass sie dem ebenfalls toten Jungen Alex Berg begegnet, der sie sehen kann und sie durch die Zeit zwischen Leben und Tod begleitet.
Für beide gibt es einen Grund, warum sie noch da sind. Liz muss heraus finden, warum sie gestorben ist. Sie beobachtet das Leben ihrer Freunde und ihrer Familie, sieht ihren Freund und begreift schließlich, dass es in ihrem Leben Geheimnisse gab, die sie nur in diesem „Dazwischen“ lösen kann. Sie beobachtet die polizeilichen Ermittlungen rund um ihren Tod, begleitet das Auseinanderbrechen der Ehe ihres Vaters mit ihrer Stiefmutter und sieht ihre Freundinnen, die sich um ihre Kleidung und ihr Make up balgen. Ihre Schwester verführt inzwischen ihren Freund.
Langsam fragt sie sich: War das Leben der schönen, erfolgreichen, glücklich verliebten Liz perfekt? War sie ein „guter“ Mensch? Waren ihre Eltern und Freunde ehrlich zu ihr? Auch ihre Begegnung mit dem toten Alex trägt zur Aufklärung der vielen Rätsel bei. Auch er konnte mit seinem Leben und Sterben noch nicht abschließen.
Damit wird diese Geistergeschichte auch zu der Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Jungen, die zwar in dem gleichen Ort gelebt haben, aber doch in völlig verschiedenen Welten. Die glamouröse Welt der schönen, beliebten Liz und der Außenseiterwelt von Alex.
Die Handlung ist spannend, die Liebesgeschichte rührend, die Rückblicke geben immer genug preis, um am Ball zu bleiben.
Lesen … und niemals vorblättern!