Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Im zweiten Band der »Soul Screamers« findet Kaylee sich langsam damit ab, eine Banshee zu sein. Wann immer eine Seele einen Körper verlässt, muss sie für den Weg singen. Das wäre nicht weiter schlimm, aber ihr Gesang hört sich für ihre Umwelt an wie das Gekreische einer Wahnsinnigen. Aber bei dem Konzert, dass sie mit ihrem Freund Nash besuchen will, besteht ja keine Gefahr, dass jemand stirbt und sie eine Seele besingen muss - denkt sie.
Richtig daran ist nur, dass sie keine Seele besingen muss, aber das kann nicht richtig sein, denn sie Sängerin ist zweifellos tot. Wo also ist ihre Seele abgeblieben?
Nach und nach finden Kaylee, Nash und dessen Bruder Tod (mit dem es eine ganz besondere Bewandtnis hat) heraus, dass es mehr als eine Redewendung ist, wenn man sagt »dafür würde er/sie ihre Seele verkaufen«. Erfolg kann man planen - und ein großer Unterhaltungskonzern (dessen Programm verdächtige Ähnlichkeit mit dem Konzern hat, der früher mal mit singenden Märchenfiguren und niedlichen Rehkitzen auf sich aufmerksam machte) spielt dabei eine nicht unwichtige Rolle.
Kaylee und Nash müssen sich schneller als ihnen lieb ist mit der Unterwelt auseinan-dersetzen (wovor sie jeder natürlich warnt - ganz klischeefrei ist das Buch nicht).
»Rette meine Seele« erzählt Kaylees Geschichte weiter, aber es ist auch ein eigenständiges Buch. Ich jedenfalls bin gespannt auf den dritten Band - das wörtlich nehmen von »Seele verkaufen« fand ich schon ziemlich interessant und warte neugierig darauf, was die Autorin sich als nächstes einfallen lässt.
Fazit: Kein unbedingtes muss, aber sehr lesenswert.