Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Arnold Stadler ist Jahrgang 1954 und erhielt 1999 den Büchner-Preis. Zentrales Motiv in seinem Roman ist die Sehnsucht nach Liebe, die sich nicht erfüllen kann, weil der Versuch, Momente des Glücks festzuhalten und zu wiederholen, letztendlich misslingt. Aus der Leichtigkeit der ersten Begegnung wird eine für alle Personen quälende Abhängigkeit, aus der sie lebenslang nicht herausfinden. Eine im Grunde interessante Geschichte, vor allem wegen der bisexuellen Komponente, doch zeitweise dehnt sich das Buch zu sehr, ist überladen mit Rolands schwermütigen Reflexionen über Liebe, Leben und Schreiben. Vermutlich verarbeitet der Autor eigene Erlebnisse (Roland ist ein Anagramm von Arnold). Über all dem liegt so viel Wehmut und Sehnsucht, dass es dem Leser irgendwann zu viel wird.
Arnold Stadler: Komm, gehen wir.
S. Fischer-Verlag, Mai 2007.
396 Seiten, Hardcover, 18,90 Euro.