Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Ivo Pala, der in Berlin lebt und seit über 20 Jahren Drehbücher für Filme und TV-Serien schreibt, hat mit „Die Lazarus - Formel“ einen Roman verfasst, der sich mit dem Thema auseinandersetzt, dass die Menschheit seit Ewigkeiten beschäftigt: Die Unsterblichkeit.
Verpackt hat er dies in einen rasanten Wissenschaftsthriller, der zwar gut ist, sich jedoch, aufgrund seiner vielen (gewollten?) Parallelen, mit Bestsellern wie „Illuminati“ oder „Sakrileg“ von Dan Brown oder messen muss. Wissenschaft, geheimnisvolle Rätsel und zunächst undurchsichtige Geheimorganisationen, Verschwörungstheorien. All das sind die Zutaten dieses Romans, die viel versprechen ... und größtenteils auch halten.
Doch worum geht es genau?
Die Wissenschaftlerin Eve entdeckt durch Zufall, dass es eine Möglichkeit gibt, den Traum der Unsterblichkeit zu verwirklichen.
Bei Nachforschungen erfährt sie nicht nur, dass sie nicht die Erste ist, die diese Erkenntnis hat sondern alle bisherigen Wissenschaftler, die dem Geheimnis nahe kamen, auf mysteriöse Weise gestorben sind. Jemand scheint etwas dagegen zu haben, dass dieses Wissen an die Öffentlichkeit kommt.
Und so dauert es nicht lange, bis auch Eve auf der Liste einer Geheimorganisation steht, die alles daran setzt, dieses Geheimnis zu hüten.
Zu ihrem Glück hat sie einen Beschützer, der seine eigenen Gründe hat, das Mysterium zu lüften.
Doch wer ist dieser Mann und wo kommt er her?
Von nun an beginnt eine Jagd rund um den halben Globus, die gesäumt ist von Kämpfen, Verlusten und Erkenntnissen, die niemand für möglich gehalten hätte.
Bis zum Finale und einem befriedigenden Schluss, vergehen über vierhundert Seiten, die man flüssig und zügig liest.
Die Sprache ist leicht verständlich und es kommt keine Langeweile auf, auch wenn, wie schon erwähnt, gewisse Ähnlichkeiten mit oben genannten Autor nicht zu leugnen sind. Jedoch hat „Die Lazarus - Formel“ nicht ganz den Tiefgang eines Dan Brown. Irgendwie fehlten mir die Raffinesse und das Ausgeklügelte, was mich bei anderen Romanen dieses Genres so sehr in den Bann gezogen hat.
Trotzdem hat das Buch eine gewisse Faszination und Anziehungskraft, die es lesenswert macht.
Wer also einen Verschwörungsthriller à la Dan Brown sucht, kann hier getrost zugreifen, sollte seine Erwartungen jedoch etwas herunterschrauben.
Solide Kost oberhalb der Durchschnittsgrenze.
Ivo Pala: Die Lazarus-Formel.
Blanvalet, Dezember 2011.
448 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.