Rhona liebt Julian. Und Julian liebt Rhona. So weit, so gut. Eine solche Geschichte hat schon den Stoff für so manchen Roman geliefert. Andreas Sommers "Herzschläge" versagt meiner Meinung nach aber an einer Liebesgeschichte kläglich. Mitten in der Schweiz in einem zutiefst religiös geprägten Dorf hält eine muslimische Familie Einzug und stellt alles gehörig auf den Kopf - anderen wiederum verdreht sie den Kopf. So geschehen bei Julian und Rhona, den Sprösslingen beider Seiten. Als Leser oder Leserin folgt man ihnen seitenweise durch die stellenweise extrem eintönige Geschichte, mit ihrem aufdringlich geschwollenen Stil. Manchmal kommt man sich gar so vor, als würde man eine Schullektüre lesen. Wirklich spannend und interessant ist "Herzschläge" nicht, auch wenn durchaus ein Potenzial vorhanden ist.
Die Themen sind keine Frage von großer Aktualität, aber es gelingt dem Autor irgendwie nicht, sie zeitgemäß zu verpacken, seine Geschichte mit Finesse wirklich interessant zu gestalten. Alles bleibt eintönig über viele, viele Seiten hinweg, ohne dass man wirklich Veränderung spüren würde. Und der Schreibstil passt extrem gut zu Geschichte: Ohne Schnörkel, immer gleich. Dieses Herz schlägt nun mal im immergleichen Rhythmus. Von diesem Buch würde ich auf jeden Fall abraten, wenn auch gute Absichten dahinterstecken mögen.
