Der Tod aus der Teekiste
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Volker Kutscher: Die Akte Vaterland
Jetzt bestellen bei amazon.de! Gereon Rath ist 1932 immer noch bei der Mordkommission in Berlin. Ein Toter Spirituosenhändler wird im Aufzug des Vergnügungshotels »Deutschland« gefunden. Die Obduktion ergibt, dass er ertrunken sein muss. - Ertrunken? In einem Aufzug mitten in Berlin? Und dabei ganz trocken geblieben? Die Polizei steht zunächst vor einem Rätsel. Aber es tauchen noch mehr Opfer auf, die an Stellen ertrunken sind, an denen man eigentlich unmöglich ertrinken kann. Die Spur führt schließlich nach Masuren und zu einer noch sehr viel älteren Mordgeschichte.

Volker Kutscher verbindet Kriminalroman und die Geschichte des Untergangs der Weimarer Republik sehr geschickt miteinander. Und im Gegensatz zu vielen anderen Autoren erzählt er wirklich vom Untergang der Weimarer Republik und nicht vom Aufstieg des Hitlerregimes. Der Unterschied mag vernachlässigbar erscheinen, ist es aber in meinen Augen nicht.

Über die 30er Jahre in Deutschland ist viel geschrieben worden, aber nur wenig so Unaufgeregtes und doch Eindringliches. Volker Kutscher versteht es, dem Leser nahezubringen, dass die Zeitgenossen ein Leben jenseits der Politik hatten, dass sie sich zumindest 1932 zwar vorstellen konnten, dass die NSDAP nicht unbedingt die beste Partei von allen war, dass sie aber kaum eine Vorstellung davon hatten, was noch auf sie zukommt. Heute Bücher - und gerade fiktive Bücher - über die Zeit zu schreiben ist mit dem Wissen der später Geborenen nicht einfach. Wir können das Wissen über das, was geschehen ist, nicht einfach verdrängen, wir neigen zu der Ansicht, dass in den Jahren 33/34 noch schließlich eine Veränderung nach der anderen gekommen ist und alles ganz zielgerichtet auf den Zweiten Weltkrieg zugelaufen war. Dabei wird, auch von manchen Autoren, allzu oft übersehen, dass die Dinge für die Zeitgenossen eben nicht so klar lagen.

Volker Kutscher gelingt es, eine glaubhafte Darstellung der Lebensweise des Berlins von 1932 - 33 dem Leser nahezubringen, ohne die politische und natürlich auch gesellschaftliche Veränderung Deutschlands zu ignorieren. Der Gegensatz von Ber-lin/Masuren trägt hier noch zur Verdeutlichung bei. Im Laufe der Reihe um den gebürtigen Kölner Kommissar Gereon Rath dringt das politische Geschehen genauso allmählich in die Wahrnehmung des Lesers, wie sie einst in die Wahrnehmung der Zeitgenossen drang. Das kombiniert mit dem Wissen des Lesers macht das Buch so eindringlich.

Darüber hinaus ist »Die Akte Vaterland« auch noch ein gut aufgebauter Kriminalroman mit allem, was ein Krimi braucht, inklusive der niemals endenden Liebesgeschichte zwischen Gereon und Charly, die in diesen Romanen für den aufstrebenden Ehrgeiz der Frauen steht.

Fazit: Spannend, lehrreich, nachdenklich machend. Unbedingt lesenswert.

Volker Kutscher: Die Akte Vaterland.
Kiepenheuer & Witsch, August 2012.
563 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Regina Lindemann

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