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Wo ist die Grenze zwischen Pornografie und Erotik? Die 30 scharfen Geschichten in diesem Buch wandeln auf dem schmalen Grat.
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Barbara Slawig: Visby
Jetzt bestellen bei amazon.de! Dhanavati ist eine begnadete Mathematikerin mit einem interessanten Job in der Epidemieforschung in Århus, DĂ€nemark, umgeben von netten Kollegen, ihre Patentante Maria als Chefin.
In Dhanis Leben liegt jedoch einiges im Argen. Einerseits leidet sie unter Panikattacken und Klaustrophobie. Andererseits hat sie nie das GefĂŒhl, dazuzugehören. Schon immer war sie ein Fremdkörper. Bei den strikten Verwandten, bei denen sie aufwuchs. unter den Wissenschaftskollegen einer Tagung.

„Ein Anker. Diese innere Gewissheit, dass man in die Welt hineingehörte. Was Timo besaß. Und Maria natĂŒrlich, kein anderer Mensch so stark wie Maria.“

Diesen Anker hat Dhanavati verloren, als sie mit fĂŒnf Jahren Zeugin wurde, wie ihre Mutter sich in Schweden von den Klippen warf, in Visby, wo sie mit einer Hippie-Kommune lebte. Dhani weiß noch nicht einmal, wer ihr Vater ist.
Adrian, der sich immer um sie kĂŒmmerte? Bengt, der die Hippie-Kommune leitete? Und wer war dieser Mann, mit dem ihre Mutter sich gestritten hat, bevor sie losrannte?
Dhanavati beginnt, in Internetforen zu forschen.
Als ihr ein Job in einem Institut angeboten wird, das mit RĂŒstungsforschung zu tun hat, beschuldigt der Sicherheitschef Nilsson sie, Geheimnisse verraten zu haben. Agenten bedrĂ€ngen sie. Ihre Vatersuche hat Staub aufgewirbelt: Bengt, der einstige Guru der Hippie-Kommune, ist inzwischen im internationalen Waffenhandel tĂ€tig.
Adrian verschwindet spurlos und lÀsst Freundin und Tochter im Stich.
Dhanavati muss Hals ĂŒber Kopf fliehen.
Niemand ist mehr da, dem sie vertrauen kann.

Jedes Kind will wissen: Wer bin ich, wo komme ich her? Doch was ist, wenn einem Kind alle Gewissheit weggerissen wird? Diese Frage stellt die Autorin in ihrem Roman. Dhanavati, eine facettenreiche, unter die Haut gehende Hauptperson bei ihrer Suche zu beobachten, ist faszinierend.
Barbara Slawig rollt die Geschichte nicht chronologisch auf. Wie Mosaiksteine ergeben die Kapitel das Gesamtbild, erst am Ende werden die ZusammenhĂ€nge klar. Abwechselnd aus der Sicht von Dhanavati, Adrians Freundin Annika und dem Sicherheitsbeamten Nilsson erzĂ€hlt, erfĂ€hrt der Leser verschiedene Versionen der Geschehnisse. Was ist wahr, was gelogen? Welche Erinnerungen trĂŒgen?
Was passiert, wenn Menschen einer Kommune, die sich den Idealen von Liebe und Frieden verschrieben haben, diese verraten? Inwieweit können Hass und Neid Leben zerstören?
Durch seine thrillerartige Spannung und unerwartete Wendungen lĂ€sst sich das Buch kaum aus der Hand legen und es bietet sich an, nach dem Ende wieder vorne anzufangen, um die komplexen ZusammenhĂ€nge und versteckten Hinweise aufzuspĂŒren.
Barbara Slawig erzĂ€hlt in einer prĂ€zisen Sprache, kristallklar, wie aus Eis gemeißelt, manche Passagen möchte man laut lesen.
Ihre Beschreibungen erzeugen stimmungsvolle Bilder.

„Es lag am Licht. Diesem gleichmĂ€ĂŸigen Licht. Es fĂŒllte das Zimmer, obwohl die Fenster nach Norden gingen. Es fĂŒllte jeden Raum, jeden Winkel, es bleichte die NĂ€chte und dĂŒnnte den Schlaf aus; es filterte, was von der Außenwelt zu ihr drang. Als schwebte sie in der Mitte eines Ballons, der mit diesem Licht gefĂŒllt war, so dass alles, was draußen lag, schemenhaft wurde, zweidimensionale Formen auf der AußenhĂŒlle des Ballons.“

Die wunderbaren Beschreibungen, zusammen mit den lebensechten Figuren, geben dem Buch einen langen Nachhall. Das geheimnisvolle Buchcover mit dem ĂŒberdimensionierten Sternenhimmel und den Lichtschwaden passt hervorragend zur Stimmung des Romans.

Barbara Slawig, 1956 in Braunschweig geboren, lebt in Berlin. Sie hat Biologie studiert und eine Doktorarbeit ĂŒber Meningitis-Epidemien in Afrika geschrieben. Seit 1990 ĂŒbersetzt sie englischsprachige Belletristik. Sie schreibt ErzĂ€hlungen und Romane, hĂ€ufig mit phantastischem Einschlag. 2003 erschien „Die lebenden Steine von Jargus“ im Argument-Verlag; unter dem Pseudonym Carla Rot schrieb sie zwei Kriminalromane („Patentlösung“ und „Blutasche“), die im Droste Verlag erschienen (ebenfalls hier bei Schreib-Lust besprochen).
FĂŒr ihr literarisches Schaffen erhielt sie u.a. ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats.

Barbara Slawig: Visby.
Bloomsbury, August 2012.
416 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Susanne Ruitenberg

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