Unsere Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print bietet die neun besten Geschichten eines jeden Quartals aus unserem Mitmachprojekt. Dazu Kolumnen, Infos, Reportagen und ...
Gottfried Hofer kommt nach Hochheim, um dort den ansässigen erfolglosen „Vegetarischen Verein“ und die „Vegetarischen Nachrichten“ zu übernehmen. Er möchte aufzeigen, dass alle Menschen, wenn man nur überzeugend genug ist, passiv bleiben und alles mit sich machen lassen.
Mit seinem gesunden Selbstbewusstsein und seiner überragenden Überzeugungskraft schafft er dies tatsächlich und so etabliert er nach und nach totalitäre Strukturen, wobei er selbst kaum glaubt, wie weit er damit kommt.
Seine Mittel sind von interessantem Ideenreichtum, dabei aber immer legal. Dabei benutzt er die vegetarische Idee nur als Deckmantel, da er die Sache an sich nicht wirklich ernst nimmt.
Hans Weigel war zur Zeit des Zweiten Weltkrieges im Schweizer Exil und kehrte danach nach Deutschland zurĂĽck.
„Der grüne Stern“ wurde bereits 1940 verfasst und 1946 veröffentlicht. Im Untertitel steht „Ein satirischer Roman“, und das ist wörtlich zu nehmen. Er nimmt die totalitären und faschistoiden Strukturen so gekonnt auf die Schippe, dass einem das Lachen oft im Halse stecken bleibt.
Trotz seines Alters hat „Der grüne Stern“ eine Aktualität, die fast schon unheimlich anmutet.
Für mich ein wirklich herausragendes Buch, das es verdient hat, 2012 noch einmal veröffentlicht zu werden.
Hans Weigel: Der grĂĽne Stern.
Metro Verlag, März 2012.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.