Mark & Lydia Benecke: Aus der Dunkelkammer des Bösen
In seinem neuen Buch „Aus der Dunkelkammer des Bösen – Neue Berichte vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt“ verlässt Mark Benecke die Welt von Gerichtsmedizinern und Spurenlesern und entschlüsselt stattdessen gemeinsam mit seiner Frau, der Diplom-Pyschologin Lydia Benecke (u.a. ist sie psychologische Beraterin für Benecke International Forensic Research & Consulting) die Seelen von Vergewaltigern, Sadisten und Sexualmördern.
Dies ist mein erstes Buch von Herrn Benecke und ich muss leider sagen, dass ich recht enttäuscht bin. Denn es ist eine Mogelpackung! Es ist sicher ein geschickter Werbetrick, das Buch unter einem bekannten Namen zu verkaufen, aber wenn der genannte Autor nur sehr wenig an Schreibleistung beisteuert (das erste Kapitel „Hitlers Zähne“ beispielsweise ist von ihm, wirkt aber irgendwie total fehl am Platz), dann wundert man sich als Leser schon sehr.
Und darüber hinaus? Lydia Benecke bringt uns kurzweilig und für Laien verständlich Serienkiller wie Ted Bundy, David Berkowitz oder, aus neuerer Zeit, Josef Fritzl näher. Sie versucht zu erklären, wie diese Menschen zu dem „Monster“ werden konnten, das sie sind. Dabei bleibt sie jedoch oft an der Oberfläche und Vieles wiederholt sich auch. Ob für diese Abhandlung also zwingend über 400 Seiten nötig gewesen wären, wage ich zu bezweifeln. Ein kurzes, prägnantes Essay mit einer aussagekräftigen Meinung und vielleicht ein bis zwei Fallbeispielen hätte mich persönlich mehr überzeugt.
Mark & Lydia Benecke: Aus der Dunkelkammer des Bösen.
Bastei Lübbe, März 2012.
432 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.