Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Es kann schon praktisch sein, wenn man einen unsichtbaren Hund zum Freund hat, der auch noch sprechen kann. Denn insgesamt lĂ€uft in Siennas Leben alles schief, was ĂŒberhaupt schief laufen kann. Ihre Mutter ist in China verschollen. Der Vater wird beruflich nach China geschickt und nimmt Sienna mit. Kaum angekommen lĂ€sst er sie in der Obhut von Frau Ling, einer komischen Chinesin mit spitzen FingernĂ€geln und hohen AbsĂ€tzen. Eingeschlossen in der Wohnung soll Sienna ganz schnell chinesisch lernen. Eines Tages entdeckt sie, dass Frau Ling ihren Vater bestiehlt und heimliche GeschĂ€fte mit einem Fremden betreibt. Als der Fremde sie mit einem Messer bedroht, lĂ€uft Sienna weg. Langlang, ein Nachbarsjunge, hilft ihr bei der Flucht, der - wie es der Zufall so will - ihre Mutter kennt und dessen groĂer Bruder ebenfalls verschwunden ist. Zusammen wollen sie Siennas Mutter und den Bruder finden. Die Reise durch China fĂŒhrt sie zu einem Tempel, der einige Ăberraschungen bereithĂ€lt.
Der Roman âIm Zeichen des Mondfestsâ ist sowohl ein Abenteuerroman als auch ein Krimi, im dem zugleich Elemente des Fantasieromans eingebettet sind. Sprechende Tiere mit magischen FĂ€higkeiten, Fabelwesen und Monster stehen einzelnen Menschen bei, die ihre Hoffnung und ihren kindlichen Glauben noch nicht verloren haben. Die Autorin Barbara Laban, geboren 1969, studierte unter anderem Chinawissenschaften und hat auch lĂ€ngere Zeit in China gelebt. Ihre Erfahrungen und Kenntnisse ĂŒber dieses groĂe Land mit einer uralten Kultur hat sie in ihren ersten Roman âIm Zeichen des Mondfestsâ eingebracht. Insgesamt gibt es bei der Zeichnung der Charaktere keine Grautöne. Auch die Sprache ist unmissverstĂ€ndlich.
Freude an der LektĂŒre dieses kurzweiligen Romans dĂŒrften vor allen Dingen MĂ€dchen haben, die Unterhaltung und Abenteuer mit wenig Gewalt mögen.
Barbara Laban: Im Zeichen des Mondfests.
Chicken House, Oktober 2012.
272 Seiten, Gebundene Ausgabe, 12,95 Euro.