Es kann schon praktisch sein, wenn man einen unsichtbaren Hund zum Freund hat, der auch noch sprechen kann. Denn insgesamt läuft in Siennas Leben alles schief, was überhaupt schief laufen kann. Ihre Mutter ist in China verschollen. Der Vater wird beruflich nach China geschickt und nimmt Sienna mit. Kaum angekommen lässt er sie in der Obhut von Frau Ling, einer komischen Chinesin mit spitzen Fingernägeln und hohen Absätzen. Eingeschlossen in der Wohnung soll Sienna ganz schnell chinesisch lernen. Eines Tages entdeckt sie, dass Frau Ling ihren Vater bestiehlt und heimliche Geschäfte mit einem Fremden betreibt. Als der Fremde sie mit einem Messer bedroht, läuft Sienna weg. Langlang, ein Nachbarsjunge, hilft ihr bei der Flucht, der - wie es der Zufall so will - ihre Mutter kennt und dessen großer Bruder ebenfalls verschwunden ist. Zusammen wollen sie Siennas Mutter und den Bruder finden. Die Reise durch China führt sie zu einem Tempel, der einige Überraschungen bereithält.
Der Roman „Im Zeichen des Mondfests“ ist sowohl ein Abenteuerroman als auch ein Krimi, im dem zugleich Elemente des Fantasieromans eingebettet sind. Sprechende Tiere mit magischen Fähigkeiten, Fabelwesen und Monster stehen einzelnen Menschen bei, die ihre Hoffnung und ihren kindlichen Glauben noch nicht verloren haben. Die Autorin Barbara Laban, geboren 1969, studierte unter anderem Chinawissenschaften und hat auch längere Zeit in China gelebt. Ihre Erfahrungen und Kenntnisse über dieses große Land mit einer uralten Kultur hat sie in ihren ersten Roman „Im Zeichen des Mondfests“ eingebracht. Insgesamt gibt es bei der Zeichnung der Charaktere keine Grautöne. Auch die Sprache ist unmissverständlich.
Freude an der Lektüre dieses kurzweiligen Romans dürften vor allen Dingen Mädchen haben, die Unterhaltung und Abenteuer mit wenig Gewalt mögen.
Barbara Laban: Im Zeichen des Mondfests.
Chicken House, Oktober 2012.
272 Seiten, Gebundene Ausgabe, 12,95 Euro.