Sergej Lukianenko: Trix Solier - Odyssee im Orient
Trix ist endlich Zauberlehrling geworden. Aber kaum lässt der alte Zauberer Sauerampfer ihn einen Augenblick alleine, gerät er in das nächste Abenteuer. Ein Drache besucht den Turm und fordert eine alte Ehrenschuld ein, die eigentlich Sauerampfer betrifft, aber da nur Trix zur Hand ist, muss der eben herhalten. Im fernen Samarschan zettelt der »Mineralisierte Prophet« gerade einen Krieg an, der die ganze Welt ins Unglück stürzen würde. Aber die Drachen sind durch Bündnisse und Ehrenschulden gebunden und können sich nicht weigern, als Waffen zu dienen, also muss Trix den ganzen Krieg verhindern, um die Welt retten zu können.
Das erweist sich als deutlich schwieriger als erwartet, am Ende ist die Lösung ebenso logisch wie ungewöhnlich.
Lukianenko hat erneut ein Buch voller Anspielungen auf Vorurteile, Klischees, automatisierte Abläufe und noch vieles andere geschaffen. Dabei ist er nie oberflächlich, sondern sein Held blickt tiefer als er selbst glaubt. Der Witz des Buches liegt in dem Spiel mit der Erwartungshaltung des Lesers, die an jeder Stelle betont und doch immer wieder durcheinandergewürfelt wird. Lukianenko bürstet Klischees aus Literatur und aktuellem Geschehen ordentlich gegen alle Striche und bringt den Leser so zum Nachdenken und Mitdenken.
Fazit: Kann man nur selbst lesen - und sollte man auch. Die Kenntnis des ersten Bandes ist nicht zwingend erforderlich.
Sergej Lukianenko: Trix Solier - Odyssee im Orient.
Beltz & Gelberg, März 2012.
592 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,95 Euro.