Claudia liebt ihren Hund Norbert über alles. Deswegen macht sie sich die Mühe und schreibt ein kleines Buch über seine Vorlieben und Gewohnheiten, als sie ihn nur für einige Tage zu Freunden gibt, um in Thailand etwas Geld zu verdienen. Wie öfter im Leben kommt es anders, als man denkt, denn es ist das Jahr, in dem der Tsunami über Thailand hinwegfegt. So landet Norbert schließlich im Tierheim - auch wenn das un-glaublich erscheint. Die Freunde glauben gute Gründe zu haben, den Hund wegzugeben, aber trotzdem war das der Zeitpunkt, wo ich mir dachte - naja, beste Freundin?
Der arme Norbert landet also im Tierheim und benimmt sich da - verstört, wie er ist -, derart daneben, dass er eingeschläfert werden soll. Hier kommt Norbert der Lektor ins Spiel. Dessen verstorbene Frau hatte ihn immer gedrängelt, sich einen Hund anzu-schaffen und jetzt ist er bereit, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Unter Mitarbeit des kost-baren Büchleins von Claudia rettete er Norbert vor der Todesspritze und hier beginnt eine Geschichte, die den Leser bis zum Ende nicht mehr loslässt.
Norbert ist bereit, sich auf den Hund einzulassen und beginnt sich zu verändern. Der Eigenbrödler öffnet sich seiner Umgebung gegenüber und wird dafür reich belohnt. Andrea Reichardt beschreibt die Veränderung, die in Norbert vorgeht, wie er langsam beginnt, über sich und das Leben nachzudenken. Sie beschreibt die Bereicherung, die so ein Tier in ein Menschenleben bringt, einfach weil es da ist. Und das macht sie toll. Wie gesagt, ich konnte das Buch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen, lachte über Norbert und litt mit Norbert. Grinste über die Beschreibung des Sauerlandes und seiner Bewohner.
Fazit: Mehr als eine einfache Tiergeschichte, supe rgeschrieben und macht Spaß.
Andrea Reichardt: Nenn mich Norbert.
Mönnig, Januar 2012.
256 Seiten, Taschenbuch, 12,80 Euro.