Unsere Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print bietet die neun besten Geschichten eines jeden Quartals aus unserem Mitmachprojekt. Dazu Kolumnen, Infos, Reportagen und ...
Als junge Frau wurde Elena Micheals von dem Werwolf gebissen, der vorgab sie zu lieben. Sie sollte so werden wie er - eine Wölfin. Es hat lange gedauert, bis sie sich mit ihrem Schicksal abfinden konnte und zu einem Teil des Rudels wurde. Heute hat sie ihre Berufung und ihr Glück dort gefunden, das hindert sie aber nicht daran, Wölfe zu verstehen, die das nicht wollen.
Mutts werden die rudellosen Wölfe genannt, ihnen steht kein Territorium zu und auch sonst achtet das Rudel sehr darauf, was sie tun und was sie lassen. Auf gar keinen Fall sollten sie eine größere Anzahl Menschen töten und es dabei so aussehen lassen, als wären Wölfe beteiligt gewesen. Das ist ganz schlecht für den Ruf und das verborgene Leben des Werwolfrudels. Deswegen folgt Elena einem australischen Mutt quer durch das Land, um ihm zu zeigen, wie man sich als Werwolf in Kanada zu benehmen hat. Die Verfolgung führt sie nach Alaska und dort trifft sie auf Mutts, die zwar theoretisch wissen, wie man sich benimmt, das aber keinesfalls wollen.
Elena erinnert sich noch sehr gut an ihre Zeit als Mensch und daran, wie es war, sich nicht wehren zu können. Zwar wurde sie nicht freiwillig zu einem Wolf, aber sie weiß die Vorzüge durchaus zu schätzen. Im Gegensatz zu einem alten Freund von Clayton. Joey hat das Rudel verlassen, ist nach Alaska ausgewandert und will seine wölfische Herkunft am liebsten vergessen. Er beschränkt sich darauf, sich einmal im Monat zu wandeln, weil er das muss, und lebt ansonsten als Mensch. Dafür muss er bezahlen, als die Mutts sein Geheimnis herausfinden.
Endlich wieder ein Buch über Elena und Clayton. Obwohl ich auch Kelley Armstrongs Geschichten über Hexen und Geister mag, sind ihre Werwolfgeschichten einfach unübertroffen.
Fazit: Zwischen den Seiten knistert es vor unterdrückter Animalität und Sex - Urban Fantasy vom Feinsten.
Kelley Armstrong: Biss der Wölfin.
Knaur, Dezember 2012.
480 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
