Ausgerechnet bei Proben zur Oper „Die Macht des Schicksals“ lernte der relativ frisch mit Giuseppina Strepponi verheiratete Giuseppe Verdi die Sängerin Terasa Stolz kennen. Sie wurde seine Muse und „Verdis letzte Versuchung“, wie Lea Singer ihren Künstlerroman nennt.
Die Aufführungsgeschichte der „Aida“ erzählt die Musikwissenschaftlerin in diesem Roman und lässt Giuseppina, Teresa und Giuseppe kapitelweise abwechselnd zu Wort kommen. Biografisch ist das Buch sehr korrekt, und man erfährt viel über die Musik, auch, was sie von Konkurrent Wagner unterscheidet. Das Leben des Trios von 1868 bis 1879 erzählt Lea Singer als Seelendrama, und in einem Epilog berichtet sie von Verdis Todesmonat im Januar 1901. – Eine etwas andere Biografie zum 200. Geburtstag des Komponisten. Lesenswert, auch für Laien.
Lea Singer: Verdis letzte Versuchung.
Edition Elke Heidenreich, September 2012.
272 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 €.