W. Sumerset Maugham: Der Menschen Hörigkeit (1915)
Der Start ins Leben könnte für den neunjährigen Philip Carey kaum unglücklicher verlaufen. Seine Eltern sterben früh, und er muss zu seinem Onkel, einem alten Vikar, nach Kent ziehen. Kurz darauf beschließen der Vikar und seine Frau, Philip solle in einem kirchlichen Internat auf seine berufliche Laufbahn in der Kirche vorbereitet werden. Weil Philip nicht nur einen Klumpfuß sondern auch einen fremden Akzent hat, erfährt er zum ersten Mal Misshandlungen und Ausgrenzung. Leider stehen ihm seine Schüchternheit und der Stolz stets im Weg, um sich gegen die unzähligen Angriffe zu wehren. Viele Jahre hält er aus, bis es ihm gelingt, seinen Onkel und den Schuldirektor zu überzeugen, ihn noch vor seinem Schulabschluss gehen zu lassen. Nicht in Oxford sondern in Deutschland möchte er studieren, um herauszufinden, wo sein Platz im Leben sein könnte. Für ein Jahr darf er in Heidelberg studieren, wo er erstmalig ein freies Leben führen darf. Ein erneutes Unterordnen fällt Philip danach noch schwerer. Nun soll er eine Lehre bei einem Revisor beginnen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Unterfangen, das schnell scheitert. Seine weitere Suche führt ihn nach Paris zur Malerei und schließlich wieder zurück nach London, wo er als letzten Versuch ein Medizinstudium beginnt. Das knapp bemessene Geld könnte reichen, wäre da nicht Mildred, ein Servierfräulein. Seine Liebe wird nicht erwidert, so kommt Philip der Gedanke, mit Gefälligkeiten Liebe zu erkaufen. Es beginnt ein kostspieliges Unterfangen, das ihn zu vernichten droht.Der Menschen Hörigkeit (1915) .Sabine Bovenkerk-Müller
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