Ein Thriller ist Paddy Richardsons Roman „Komm, spiel mit mir“ erst auf den letzten 20 von 421 Seiten. Vorher ist das Buch ein Familiendrama in zwei Zeiten.
1988 verschwindet Stephanies kleine Schwester Gemma plötzlich bei einem Familienausflug am See. Die Vierjährige ist nicht mehr auffindbar. 17 Jahre später ist aus Stephanie eine Psychiaterin geworden, die Familie der 31-Jährigen ist nach dem Drama zerbrochen, Stephanie ist die Schuldgefühle, nicht richtig aufgepasst zu haben, nie wieder los geworden. Als sie die selbstmordgefährdete Beth therapiert, erfährt sie, dass noch andere Kleinkinder damals verschwunden sind.
Stephanie macht sich auf die Suche nach dem möglichen Täter, findet ihn im großen Neuseeland auch – Zufälle fügen sich nett, aber etwas konstruiert aneinander in diesem Roma.
Anfang und Schluss sind spannend, zwischendurch hat die neuseeländische Autorin, die mit dem Roman in ihrer Heimat einen Nummer-1-Bestseller landete, einen langen, manchmal etwas langatmigen Erzählatem.
Paddy Richardson: Komm, spiel mit mir.
Droemer, September 2012.
432 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
