Die Welt wird vom Kevinismus dominiert. Und damit ist nicht nur Zwang vieler Eltern, dem Nachwuchs besondere Vornamen wie Cheyenne, Jason oder Schanaia zu geben, gemeint. Der Gelsenkirchener Autor nimmt die Leser im Roman „ Schantall, tu ma die Omma winken!“ mit in den Alltag des unerschrockenen Sozialarbeiters Jochen, der ein Jahr die 24-jährige Schantall Pröllmann und ihren Sohn Tschastin (4) begleitet. Natürlich ist dieses Taschenbuch überfüttert mit Klischees.
Beim Shoppen, auf einer Billig-Busreise nach Lloret de Mar, in der Disco, auf der Kirmes und im Fitness-Studio beobachtet Jochen die kesse Ruhrpott-Mutter. In einer einfachen Sprache, die mit reichlich Dialekt und Umgangssprache gewürzt ist, erzählt der 36-jährige Werbefilmproduzent von Launen, Macken und Marotten der einfachen Leute aus dem Ruhrgebiet.
Bis zur Hochzeit – mit Cedrik sind die Leser dabei und schauen durch Schlüssellöcher, durch die man gar nicht nicht immer gucken möchte.
Kai Twilfer: Schantall, tu ma die Omma winken.
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Februar 2013.
228 Seiten, Taschenbuch, 9,95 Euro.