Als oscarprämierter Film mit Robert De Niro ist „Silver Linings“ bereits ein Superhit. Die literarische Vorlage dazu ist in Deutschland erst im März 2013 erschienen.
Es handelt sich um eines jener Bücher, bei dem zwei Außenseiter im Mittelpunkt stehen. Und am Ende hat man den Eindruck, dass sie es sind, die zu den Dingen eine weitaus vernünftigere Ansicht haben als Otto Normalverbraucher. Vorgänger wie „Einer flog übers Kuckucksnest“ lassen grüßen.
Pat Peoples, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, wird aus der Psychiatrie entlassen und versucht, in der Welt wieder Fuß zu fassen. Das tut er mit Krafttraining, Joggen und dem Besuch von Spielen des Footballclubs „The Eagles“. Sein wichtigstes Ziel ist, wieder Kontakt zu seine Frau Nikki aufzunehmen. Da lernt er Tiffany kennen, die ebenfalls in psychiatrischer Behandlung ist ...
Dem 1976 geborenen Autor Matthew Quick gelingt mit seinem Debütroman ein grundsympathisches Buch, dessen Hauptcharakere man einfach lieben muss, so verschroben sie auch immer sind. Oder vielleicht liebt man sie gerade, weil sie so anders sind.
„Silver Linings“ heißt übersetzt etwas wie „Silberstreif am Horizont“. Und das ist vielleicht die (typisch amerikanische?) Grundaussage: Ist die Lage auch noch so ernst – es gibt immer irgendwo einen Hoffnungsschimmer. Kein Wunder also, dass unser Held Pat mit den düsteren Werken von Hemingway oder Sylvia Plath nichts anfangen kann. Das kann man kitschig oder naiv finden, aber einen gewissen Wohlfühlfaktor kann man „Silver Linings“ nicht absprechen.