Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten
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In diesem Buch präsentiert sich die erfahrene Dortmunder Autorinnengruppe Undpunkt mit kleinen gemeinen und bitterbösen Geschichten.
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Vicki Baum: Rendezvous in Paris (1935)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Wenn man von den zwei Seiten einer Medaille spricht, denkt der eine oft an das Gute und der andere an das Schlechte, das einem passiert.
Bei Vicki Baum hat die Medaille mindestens drei Seiten.
„ ... Worte sagen immer das Falsche, das, was nicht wahr ist. Man maskiert sich mit Worten - dahinter liegt das Wirkliche.“
Das Wirkliche wird in dem Roman „Rendezvous in Paris“ aus der Perspektive von zwei Männern und einer Frau gezeigt, deren Leben von Dienstag bis Samstag miteinander verbunden ist. Der Landgerichtsrat Kurt Droste zum Beispiel will in dieser Zeit unbedingt die Wahrheit zu einem Todesfall herausfinden. Nichts sei schlimmer, als einen Unschuldigen zu verurteilen, findet der Wahrheitsfanatiker Droste. Während in seinem aktuellen Fall alles verkehrt läuft, verliebt sich seine todkranke Frau Evelyn in den Amerikaner Frank, der auf seinen Geschäftsreisen durch Europa immer für eine schnelle Affaire zu haben ist. Doch der heimliche Seitensprung entwickelt sich anders, als die beiden Liebenden planen. Die Erkenntnis, die wahre Liebe des Lebens gefunden zu haben, ist jedoch nur von kurzer Dauer. Die Hektik durch eine enge Terminplanung, die vergessene Bezahlung einer Gasrechnung und ein bekanntes Gesicht zur falschen Zeit am falschen Ort trüben die Zweisamkeit der Liebenden. Und am Ende schließt sich der Kreis. Jeder bekommt letztendlich das, was er sich wünscht. Unerwartetes Glück, Erfolg in einem scheinbar aussichtslosen Fall oder eine plötzliche Wendung, die viel mehr schmerzt als eine Geburt.
Vicki Baum, geboren 1888 in Wien, gestorben 1960 in Hollywood, veröffentlichte 1935 den Roman „Rendezvous in Paris“. Zu ihrer Zeit war sie aufgrund ihrer zahlreichen Romane und deren Verfilmungen sehr erfolgreich. 16 ihrer Romane wurden verfilmt. In den Augen ihrer Kritiker schienen Erfolg und sogenannte „ernste“ Literatur nicht zusammenzupassen. Aus heutiger Sicht relativiert sich vieles. Mit großer Kunstfertigkeit schreibt Vicki Baum das tägliche Geschehen aus drei verschiedenen Perspektiven und zeigt damit, wie unterschiedlich männliche und weibliche Wahrnehmung sein kann. Der Leser wird nicht nur sehr gut unterhalten, sondern auch lebendig und glaubwürdig in das Leben dreier Personen versetzt. Automatisch läuft im Kopf ein Film ab, der es ermöglicht, anderen beim Leben zuzuschauen und natürlich auch mitzuleiden.
An einer Stelle lässt Vicki Baum Evelyn und ihre Freundin Marianne über Amerikaner fachsimpeln: „Massenware in hübscher Verpackung“ werden die Männer genannt. Bei dieser Wortwahl blitzt gelebte Emanzipation hervor. In ihrer Autobiografie „Es war alles ganz anders“ schreibt sie an einer Stelle, wie wichtig es sei, eigenes Geld zu verdienen und damit ein selbstbestimmtes Leben auch als Ehefrau und Mutter zu führen. Dass sie in den goldenen zwanziger Jahren in Berlin zu ihrer Entspannung geboxt hat, zeigt mehr als Worte beschreiben können.

Vicki Baum: Rendezvous in Paris (1935).
Edition Ebersbach, Dezember 2012.
339 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.

Sabine Bovenkerk-Müller

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