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Michael Pfrommer: Der Flug des Greifen
Jetzt bestellen bei amazon.de! Ein ArchÀologe bringt in einem wissenschaftlich orientierten Verlag einen historischen Roman heraus - das machte mich neugierig, wie hier mit der Synthese von Fakten und Fiktion umgegangen wird.

ZunĂ€chst zum Positiven des Romans: Diese Verbindung ist gelungen, die ErzĂ€hlung ĂŒber die junge Griechin Didyme um 329 v. Chr. schmiegt sich ein in die Geschichte von Alexander dem Großen und dem Kampf der Skythen. Die TeppichknĂŒpferin stammt aus einer griechischen Enklave, die von Alexanders Kriegern angegriffen und vernichtet wird. Sie selbst wird dabei gefangen genommen, spĂ€ter befreit und zieht mit den Amazonen und ihrer Königin Thalestris. Als Dolmetscherin gelangt sie bis in Alexanders Zelt und trĂ€gt durch hinterlistige Übersetzung zum Ausbruch einer Schlacht bei. Der Leser erfĂ€hrt eine Menge ĂŒber die Lebensweise der skythischen Völker, ihre GebrauchsgegenstĂ€nde und Waffen, ihre Religion, Riten und BrĂ€uche. Sehr gut gelöst hat der Autor die Vorstellung der komplexen Religion. Nachdem er Didyme mithilfe eines rituellen Hirschgeweihs in die skythische Götterwelt eintauchen lĂ€sst, werden ihr - und damit dem Leser - die ZusammenhĂ€nge erklĂ€rt, weil sie als Griechin nicht alles versteht, was dort geschieht.

Allerdings beneidet man die Heldin des Romans um ihr Eintauchen in die Geschichte sehr, denn der Stil des Autors gibt dem Leser diese Chance nicht. Man gewinnt den Eindruck, Michael Pfrommer hat seine Protagonisten nicht im Griff: Didyme eiert wenig nachvollziehbar durch die Geschichte. In einer Szene ist sie ein hilfloses Kind, das die Welt nicht versteht, in der nĂ€chsten listige Diplomatin, dann lĂ€sst sie sich wie einen Spielball umherwerfen und gleich darauf handelt sie wie eine Kriegerin. Sie soll sich zerreißen zwischen ihren RachegelĂŒsten an Alexander, dessen Horden ihre Familie ermordet haben, und ihrer Freundschaft fĂŒr die Amazonen, die durch die von ihr angezettelte Schlacht leiden und sterben. Leider weiß ich das nicht von ihr selbst, aus ihren Taten und Gedanken, sondern der Verfasser teilt mir das an einigen Stellen lediglich mit. Die Stimme des Autors verschwindet nie ganz hinter der Geschichte, sondern der Grundsatz "Show, don't Tell" wird in diesem Roman bestĂ€ndig umgewandelt in "Tell, never, never! show". Das nimmt dem Leser jede Chance, mit Didyme mitzufĂŒhlen. Sie bleibt papierflach, was sich auch bis zum Ende des Romans nicht Ă€ndert. Dazu kommen weitere handwerkliche MĂ€ngel, wie von hinten aufgerollte Spannungsbögen und KausalsĂ€tze, bei denen man sich fragt, was der Satzanfang mit dem Ende zu tun hat -- dramaturgisch, nicht grammatisch. Nach ungefĂ€hr einem Drittel des Buches Ă€ndert sich das etwas zum Besseren. Hier hĂ€tte die Hand eines roman-erfahrenen Lektors vielleicht Wunder wirken können. Die Geschichte selbst ist nĂ€mlich ziemlich gut. Leider verliert der Leser sie - genau wie die Protagonistin - immer wieder aus den Augen. So wird uns Lesern hier nicht Didyme als eine sich verĂ€ndernde Frau vorgestellt, sondern ein Ă€ngstliches MĂ€dchen, das vollkommen unmotiviert merkwĂŒrdige Handlungen zu unpassenden Zeiten vollzieht. Da besteht dann im Nachhinein ErklĂ€rungsbedarf, den der Autor gerne erfĂŒllt, aber ich hĂ€tte es lieber mit der Protagonistin durchlebt.

Der Einblick in die Welt der Skythen und Griechen war interessant und lehrreich, ein VergnĂŒgen war es aber eher nicht.


Michael Pfrommer: Der Flug des Greifen.
Philipp von Zabern, August 2007.
290 Seiten, Hardcover, 19,90 Euro.

Regina Lindemann

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