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Sergej Lukianenko: Wächter des Morgen, gelesen von Oliver Brod
Jetzt bestellen bei amazon.de! Ich hatte ja so meine leisen Zweifel, ob die Wächter-Reihe nicht eigentlich abgeschlossen war und ob Lukianenko nicht mit dem Nachzügler einen schwachen Roman vorlegen würde, der an den Erfolgszug anknüpfen sollte. Es war doch alles erzählt, Anton und Svetlana hatten ihren Platz im Leben, Nadja war in Sicherheit, Tagwache und Nachtwache waren wieder in ihrem alten, friedlichen Status quo. Was soll da schon noch Neues kommen?

Falsch gedacht!

Die Geschichte beginnt mit einem Menschen. Einem Menschen, der kein Anderer ist und trotzdem andere erkennen und sogar qualifizieren kann. Er kann Dunkle von Lichten problemlos unterscheiden und erkennt sogar als Erster die dritte Spezies: den Tiger. Er sieht ihn zum ersten Mal am Flughafen, kurz nachdem Anton einen brüllenden Jungen und seine Mutter davor bewahrt hat, in ein Flugzeug zu steigen. Denn der Junge brüllte durchaus nicht grundlos. Er hat den Absturz des Flugzeugs vorausgesehen und Anton erkennt sofort die magischen Fähigkeiten, die in dem Jungen stecken. Er ist ein Prophet. Prophezeiungen von echten Propheten müssen in Erfüllung gehen, sobald auch nur ein Sterblicher sie gehört hat. Der Tiger ist ganz eindeutig hinter dem Jungen her, aber warum? Aus welchem Grund versucht jemand zu verhindern, dass der Junge seine Hauptprophezeiung ausspricht. Was kann sich so Furchtbares dahinter verbergen, dass das Zwielicht selbst die Erfüllung zu verhindern sucht?

Bei diesem Hörbuch dauerte es keine drei Minuten, bis ich wieder voll in der Geschichte um die Moskauer Tag- und Nachtwachen drin war, dabei ist mein letzter Besuch dort wirklich schon einige Jahre her. Das liegt auch an dem liebgewonnen Vortrag von Oliver Brod, der Antons Pragmatismus und Humor eine wirklich passende Stimme gibt. Anton schlägt sich mit den gewohnten Zweifeln, der ewigen Sorge um seine Tochter, aber auch mit seinem unvergleichlichen Humor durch die Ereignisse, die sich in diesem Hörbuch zugegebenermaßen nicht gerade überschlagen. Dafür erfährt man erfreulich viel über Antons Alltagsleben, immer mit leichter Ironie, und damit auch über das Moskauer Alltagsleben und die Sicht der Russen auf die Welt.

Es geht um Prophezeiungen und Voraussicht in diesem Hörbuch. Will und soll man um Dinge wissen, die man ohnehin nicht ändern kann? Kann man sie wirklich nicht ändern? Die Hexe Aria ist überzeugt davon, dass es ihr einst gelungen ist, eine Prophezeiung zu verändern, aber sie ist ebenso überzeugt davon, dass sie damit Russland zum Tode verurteilt hat. Ich habe mich gefragt, wieso Lukiankeno hier nicht mehr historisches Gegengewicht gesetzt hat. Die ursprüngliche Prophezeiung sagte den Tod des Zaren für 1916 voraus. Aria glaubte 1917 ihn gerettet zu haben, aber dann kam 1918, die Zarenfamilie starb vollständig und Russland wurde stalinistisch. Der Kommunismus brach 1990 zusammen und das sowjetische Reich zerfiel. Aria wollte den Zaren retten, aber was wäre geschehen, wenn er 1916 gestorben wäre? Wäre Russland im gleichen Maße im 1. Weltkrieg involviert gewesen? Hätte es den Vertrag von Versailles gegeben, die Weimarer Republik? Hätte es ohne Versailles Hitler gegeben und den 2. Weltkrieg? Zur Zeit des Hörbuches ist Aria davon überzeugt, sie hätte alles nur schlimmer gemacht, leider fehlt mir gerade hier die Reflexion, warum sie das glaubt. Auch wenn Lukianenko sonst mit philosophieren nicht spart, hier bleibt er mir zu wage. Anton jedenfalls glaubt nicht daran, dass ihn Wissen um die Zukunft glücklich machen würde.

Bei "Wächter des Morgen" ist der Titel übrigens Programm, denn nach und nach kristallisiert sich heraus, dass es um nichts weniger geht, als darum, ob es noch ein "Morgen" geben kann.

Fazit: Ich hoffe, es war nicht das letzte der Wächter-Hörbücher.

Sergej Lukianenko: Wächter des Morgen, gelesen von Oliver Brod.
Random House Audio, Dezember 2012.
mp3-audible Download, 24,95 Euro.

Regina Lindemann

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