Drei Jugendliche sind dazu ausersehen, ihre unterschiedlichen Heimatwelten zu retten. Eines Tages erreicht ein Brief die Ausbilder der jungen Menschen. Ihre Mutter fordert diese kurz vor Abschluss ihrer Ausbildung auf, schnellstmöglich nach London zu kommen.
Ihre Mutter? London?
Wie kann das sein, zumal jeder der Drei seine Mutter zu kennen glaubte? Eine groĂe Limousine holt Cam, Bryn und Madlen ab, durch Raum und Zeit geht es ins Zentrum des Universums, nach London. Hier im groĂen Haus, durch dessen Treppen und Fluchten, RĂ€ume und Keller man Zutritt zu Zeiten und Welten bekommt, treffen sie ihre leibliche Mutter und erhalten den Auftrag, zur Rettung ihrer Heimatwelten nach den verschollenen Objekten der Macht zu suchen. Nur mit diesen besonderen GegenstĂ€nden kann das beschĂ€digte Gleichgewicht zwischen den drei Planeten wieder stabilisiert werden, die drohende Vernichtung der Zivilisationen aufgehalten werden.
Auf der Suche nach dem Band der abstrakten Gedanken, dem Kristall des Muts und der Furcht der TrĂ€ume, mĂŒssen sich die drei Geschwister zunĂ€chst zusammenraufen, ihre jeweiligen Eigenheiten, die Unterschiede, die bedingt sind durch ihre Jugend auf den drei Welten, akzeptieren. Bei ihrer Queste treffen sie auf Welten voller Zombis, begegnen den Drachen und ĂŒberfliegen einen gigantischen Wirbelstrurm - nur um schlussendlich erkennen zu mĂŒssen, dass mitten im London-Haus ein VerrĂ€ter die FĂ€den zieht ...
Joan Lennon ersten deutschsprachige Veröffentlichung liest sich zu Beginn recht interessant. Insbesondere die Idee, eine Zivilisation zu beschreiben, deren Kinder sich erst mit Eintreten der PubertĂ€t fĂŒr ihr Geschlecht entscheiden, ist neu und ĂŒberraschend. Auch die Zeichnung der drei Questors wirkt zunĂ€chst gelungen. Angesichts der Neuigkeiten - ihrer plötzlich auftauchenden natĂŒrlichen Mutter, ihrer Aufgabe und dem London-Haus - ist ihre Verwirrung und Ablehnung nur allzu gut nachvollziehbar.
UnglaubwĂŒrdig dann aber, dass sie sich sehr schnell mit der Situation, mit den Gefahren die auf sie lauern, abfinden und unerschrocken ihren Weg gehen.
Das ist so kaum glaubhaft, das entwickelt zunehmend oberflĂ€chlichere ZĂŒge und setzt sich in der schlichten schwarz-weiĂ Zeichnung der Charaktere fort. Der VerrĂ€ter und sein Gehilfe sind böse - eine wirkliche Motivation der Tat aber enthĂ€lt uns die Autorin vor - die Helden sind gut und gerecht. Das ist, so interessant die AnsĂ€tze gerade in der Beschreibung der unterschiedlichen Kulturen der drei Welten auch sind, langweilig, und lĂ€sst echten Lesefluss und Faszination nicht aufkommen. Alles in Allem leider ein Buch, das aus durchaus vielversprechenden Ideen wenig, zu wenig macht.
Joan Lennon: Questors - Die Weltenretter.
cbj Verlag, August 2007.
411 Seiten, Hardcover, Euro 16,95.