Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Was wir tun können, damit es Kindern, Eltern und Lehrern besser geht? Darauf will Jesper Juul mit seinem Buch „Schulinfarkt“ Antwort geben - eine Antwort, die leider sehr brav, vorhersehbar und wenig praxisorientiert ausfällt. Schade! Denn wer konkrete Vorschläge, wie sich unser Schulsystem ändern sollte, in diesem Buch sucht, sucht vergeblich. Angeboten wird vielmehr eine Bestandsaufnahme auf den Mikroeben Eltern – Lehrer, Lehrer-Schüler, Schüler-Eltern, die aber oftmals sehr vage bleibt. Ein Beispiel: „Im oder außerhalb des Klassenzimmers ein Umfeld zu gestalten, in dem es viel weniger Gewalt gibt, geht im Grunde sehr schnell.“ (Seite 74) Leider bleibt uns Juul an dieser Stelle konkrete Vorschläge schuldig.
Wie überhaupt immer wieder Allgemeinplätze zum Ausdruck gebracht werden:„Eltern können beschließen, sich nun von nun an der Gegenwart ihrer Kinder zuzuwenden, sie im Hier und Jetzt zu genießen. Und wenn die Kinder dies spüren, wenn sie die Freude in den Augen ihrer Kinder entdecken, dann sind sie in der Lage, auch den größten Widrigkeiten in der Schule zu begegnen.“ (Seite 37)
Fazit: Kann man kaufen, muss man aber nicht! Eine große Revolution darf man durch das Buch nicht erwarten.
Jesper Juul, geb. 1948 in Dänemark, ist einer der bedeutendsten und innovativsten Familientherapeuten Europas, Konfliktberater und Gründer von familylab international. Vor seiner Ausbildung als Familientherapeut hat er selbst Lehramt für Religion und Geschichte studiert. Er ist seit Jahren in der Lehrerfortbildung tätig und kennt das skandinavische ebenso wie die deutschsprachigen Schulsysteme. Er meint: Der Druck ist nirgends so schlimm wie hierzulande.