Unsere Literaturzeitschrift Schreib-Lust Print bietet die neun besten Geschichten eines jeden Quartals aus unserem Mitmachprojekt. Dazu Kolumnen, Infos, Reportagen und ...
Auf dem Weg in den Italien-Urlaub lässt sich Isabelle an einem Bahnhof von einem Mann helfen. Er trägt ihr den Koffer auf den Bahnsteig – und bricht danach tot zusammen.
Und an dieser Stelle taucht bereits die größte Crux des Buches auf. Bis zum Ende bleibt es nicht nachvollziehbar, warum sich Isabelle überhaupt für das Leben eines ihr wildfremden Mannes interessiert.
Der Roman plätschert flüssig dahin, ohne dass man sich besonders ärgern müsste – aber leider auch weitgehend ohne Spannung. Die Frauen finden diese und jene familiäre Verzwickungen heraus und erfahren etwas über die düstere Jugend des Toten. Auch ein Voodoo-Zauber und ein böser alter Mann, der eine der Frauen in seiner Wohnung bedroht, kommen vor. Doch vieles bleibt an der Oberfläche, manches erscheint banal, und an einigen Stellen wirkt der Text ein wenig altbacken. Muss man nicht unbedingt gelesen haben.
Der 1940 geborene Schweizer Autor Franz Hohler ist auch als Kabarettist und Liedermacher bekannt.
Franz Hohler: Gleis 4.
Luchterhand, Juli 2013.
224 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,99 Euro.