Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespürt.
Auf dem Weg in den Italien-Urlaub lässt sich Isabelle an einem Bahnhof von einem Mann helfen. Er trägt ihr den Koffer auf den Bahnsteig – und bricht danach tot zusammen.
Isabelle vergisst ihren Urlaub und setzt fortan alles daran, etwas über die Vergangenheit des Mannes herauszufinden, denn die scheint geheimnisvoll zu sein. Tochter Sarah und die Ehefrau des Toten, Véronique helfen ihr.
Und an dieser Stelle taucht bereits die größte Crux des Buches auf. Bis zum Ende bleibt es nicht nachvollziehbar, warum sich Isabelle überhaupt für das Leben eines ihr wildfremden Mannes interessiert.
Der Roman plätschert flüssig dahin, ohne dass man sich besonders ärgern müsste – aber leider auch weitgehend ohne Spannung. Die Frauen finden diese und jene familiäre Verzwickungen heraus und erfahren etwas über die düstere Jugend des Toten. Auch ein Voodoo-Zauber und ein böser alter Mann, der eine der Frauen in seiner Wohnung bedroht, kommen vor. Doch vieles bleibt an der Oberfläche, manches erscheint banal, und an einigen Stellen wirkt der Text ein wenig altbacken. Muss man nicht unbedingt gelesen haben.
Der 1940 geborene Schweizer Autor Franz Hohler ist auch als Kabarettist und Liedermacher bekannt.
Franz Hohler: Gleis 4.
Luchterhand, Juli 2013.
224 Seiten, Gebundene Ausgabe, 17,99 Euro.