Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Mit einem Debütroman unter die letzten fünf Kandidaten für den Deutschen Buchpreis zu kommen, ist schon eine besondere Auszeichnung. Der Roman „Die Ordnung der Sterne über Como“ von Monika Zeiner löst dieses Versprechen auf ausgezeichnete Literatur nicht ganz ein. Zu episch, zu ausschweifend ist dieses 607 Seiten dicke Buch. Etwas gestrafft hätte es eine viel größere Wirkung gehabt.
Eine Geschichte über Freundschaft erzählt die 42-jährige Berlinerin, von zwei Freunden, die sich in die selbe Frau verliebt haben. Jazzpianist Tom Holler ist mit seiner Berliner Band auf einer Italien-Tournee und hofft, in Neapel Betty, seine Jugendliebe, wiederzutreffen. Sie war die Lebensgefährtin seines Freundes Marc, der vor vielen Jahren verunglückt ist. Tom muss diese Dreiecksgeschichte noch einmal neu durchleben.
Zwischen Neapel und Berlin flaniert Monika Zeiner hin und her und schweift dabei aber sehr oft ab. Philosophische Betrachtungen über das Leben hat sie eingestreut und ihre Figuren treiben bis zum Schluss in diesem Buch hin und her. Dabei will Tom eigentlich sein Leben wie eine Partitur und den Sternenhimmel über dem Comer See ordnen. Monika Zeiner gelingt es nicht ganz, ihre Gedanken zu ordnen.
In einer schönen, bilderreichen Sprache schreibt die Berlinerin diesen Liebesroman, aus dem viel Musik klingt. Dieses Buch ist wie ein Soundtrack eines Musikerlebens. Ob‘s für den Deutschen Buchpreis reicht, erfahren wir am 7. Oktober.
Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como.
Blumenbar, März 2013.
607 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
