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Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
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Michael Lentz: Pazifik Exil
Jetzt bestellen bei amazon.de! "Pazifik Exil" handelt von den deutschen Intellektuellen, die in den 30er und 40er Jahren Nazideutschland verließen, um fortan an der Westküste der USA zu leben.

Autor Michael Lentz (43) schlüpft dabei in die Köpfe von Größen wie Bert Brecht, den Brüdern Mann oder dem Komponisten Arnold Schönberg. Das ehrgeizige Vorhaben misslingt. Lentz kann - und das war voraussehbar - den Originalen nicht gerecht werden. Fast könnte man von einer Anmaßung sprechen, die Gedankengänge dieser Exilanten heute wiedergeben zu wollen - und dies größtenteils als Innere Monologe in nahezu durchgängig demselben Schreibstil, dem "Lentz-Sound". Doch dafür waren Brecht, Thomas Mann oder auch der ebenfalls auftretende Franz Werfel einfach zu verschieden.

Sicher, das bei vielen Literaturkritikern hochgelobte "Pazifik Exil", das es dieses Jahr sogar auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schaffte, hat seine humorvollen und unterhaltsamen Passagen - etwa wenn Alma Mahler, die spätere Lebensgefährtin Franz Werfels, ihre Flucht aus Deutschland mit zwölf Koffern beginnt. Oder auch als sich Werfel, Golo und Heinrich Mann auf der Überfahrt nach Amerika zum Zeitvertreib Selbstverfasstes vorlesen und dabei höchst lesenswerte Kurzerzählungen präsentieren. Anderes dagegen wirkt langweilig und redundant - so schwadroniert Arnold Schönberg seitenlang über einen kaputten Sessel, den Thomas Mann ihm abgeschwatzt hat. Wieder anderes ist schlicht banal - zum Beispiel Bert Brechts langatmige Selbstgespräche über die Kleidung, die er auf einer Cocktailparty anzuziehen gedenkt.

Obwohl es so auf dem Umschlag steht, ist "Pazifik Exil" kein Roman. Es ist vielmehr eine lose, nicht zusammenhängende Aneinanderreihung von (zumeist Selbst-)Reflexionen über kleine Episoden aus dem Exilantenleben. Folglich fehlt jeglicher Spannungsbogen. Man merkt dem Text an, dass Michael Lentz seinen Stoff hervorragend recherchiert hat, vieles von dem, über das er schreibt, ist historisch belegt. Und doch hat man selten den Eindruck, etwas wirklich Neues über jenes schon zigfach aufgearbeitete Kapitel deutscher Literaturgeschichte zu erfahren. Fazit: Muss man nicht lesen.

Michael Lentz: Pazifik Exil.
S. Fischer-Verlag, August 2007.
458 Seiten, Hardcover, 19,90.

Andreas Schröter

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