"Das Buch der Liebe" von Lorenz Schröter (47) fÀngt stark an, um ab der HÀlfte genauso stark nachzulassen. Wirkt dieser 188-Seiten-Roman anfangs in bester Roadmovie-Manier rasant und herrlich skurril, ist er danach nur noch wirr und in seinen HandlungsablÀufen kaum noch nachvollziehbar.
Es geht um einen Familienvater in den Vierzigern, der ein japanisches PunkrockmĂ€dchen kennen lernt und fĂŒr sie alles liegen und stehen lĂ€sst. Bis hierher macht das Lesen SpaĂ. Das Buch ist witzig und ĂŒberrascht durch schnelle Wendungen. Doch dann kommt heraus, dass das MĂ€dchen AnhĂ€ngerin einer Religion ist, die Elvis Presley als Gott verehrt - und beim Lesen stellt sich das erste Stirnrunzeln ein.
Letzteres verstĂ€rkt sich. Unser Held landet in einer weinerlichen MĂ€nnerrunde, die nichts mit der ĂŒbrigen Handlung zu tun hat, wird nachts von Elvis-Imitatoren gejagt und gelangt schlieĂlich auf sonderbaren Wegen auf einen Konvent besagter Religions-Gemeinschaft. Man muss schon einen sehr ausgeprĂ€gten Sinn fĂŒrs Absurde haben, um das nicht schlicht als "Unsinn" abzutun. Schade, denn die Grundidee - Mann in der Midlife-Crisis wird von junger Punkrockerin wieder zum Leben erweckt - hĂ€tte ihren Reiz gehabt.
Lorenz Schröter: Das Buch der Liebe.
Kunstmann, September 2007.
188 Seiten, Hardcover, 16,90 Euro.