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Anne Rice: Das Geschenk der Wölfe
Jetzt bestellen bei amazon.de! Reuben stammt aus einem begüterten Elternhaus. Ohne finanzielle Sorgen kann und soll er, der als einer der attraktivsten Männer seines Jahrgangs gilt, seinen Weg machen. Statt sich wie die Mutter, als angesehener Chirurg niederzulassen, oder wie sein Bruder als Priester zu wirken folgt er mehr der geistigen Ausrichtung des Vaters und versucht sich als schreibender Journalist.

Einer seiner ersten Aufträge führt ihn nördlich von San Francisco zu einem malerisch, inmitten eines Redwood Forests gelegenen, Herrenhauses. Die Erbin des pittoresken Anwesens, das Reuben sogleich in seinen Bann zieht, erläutert ihm, dass der Besitzer seit Jahren verschollen und nun für tot erklärt wurde und sie selbst das Haus nebst dem Grund veräußern möchte. Jäh werden die Beiden, die einander gerade nahekommen von Einbrechern gestört, die die Erbin ermorden, Reuben schwer verwunden. Nur dem Eingreifen eines riesenhaften Hundes, der die Mörder totbeißt und auch Reuben verletzt ist es zu verdanken, dass der Journalist mit dem Leben davon kommt.
Schon im Krankenhaus aber fällt auf, wie schnell seine Wunden heilen, und dass sich sein Blut verändert hat. Sein Körper schüttet neue Wachstumshormone aus, Blutproben verschwinden auf nicht nachvollziehbare Weise, sein Körper wächst wieder. Schlimmer aber ist, dass er immer wieder merkwürdige Stimmen in seinem Kopf hört. Stimmen von bösen Menschen, die offensichtlich schlimme Taten begehen. Sein Körper reagiert auf diese Stimmen, wandelt sich zu einem Wolfmenschen, der sich gleich eines Superhelden um Gerechtigkeit bemüht. Mörder werden enthauptet, durch Wände geschmettert oder erdrosselt, sein Wolfskörper labt sich an dem Fleisch der Getöteten.
Während die Presse den unbekannten Rächer der Missbrauchten feiert, versteckt sich Reuben in dem Anwesen, in dem er vom Speichel des Werwolfs angesteckt wurde. Er bindet sich neu und sucht nach den Wurzeln seiner Verwandlung – und stößt dabei nicht nur auf den verschollenen Erbauer des Hauses sondern auch auf Verräter, die diesen und seine Artgenossen damals wie heute mitleidlos jagen …


Es ist jetzt fast 30 Jahre her, da erschien zunächst in den USA, später auch bei uns (MvS, Hoffmann & Campe) ein Roman, der eine ganze Sub-Gattung neu befruchten sollte. Die Geständnisse des Vampirs Lestat erwiesen sich als wahrer Jungbrunnen für das im Dornröschenschlaf dahinvegetierende Vampir-Genre, die Autorin Anne Rice wurde mit einem Schlag berühmt und reich.
Lestat durfte noch einige weitere Romane füllen, den Leser nicht nur von seiner Jugend berichten, sondern auch auf die Suche nach den Ahnherren der Vampire aus alt-ägyptischer Zeit und daran anschließend auf die Suche nach Gott selbst mitnehmen. Mit der Hexenfamilie der Mayfairs schuf sie dann ein zweites großes literarisches Standbein, bevor die schwere Krankheit ihres Mannes sie dazu bewegte, dem Autorendasein abzuschwören.

Nach gut einer Dekade als Hausfrau hat sie nun erneut in die Tastatur gegriffen. Ihr neuer deutscher Verlag (Rowohlt) zitiert auf der Umschlaginnenseite auch jede Menge begeisterte, ja überschäumende Kommentare aus renommierten US-Periodika und Zeitungen. Spätestens wenn man als Leser von Lobpreisungen förmlich erschlagen wird, ist dies immer ein erster Hinweis, dass das angepriesene Objekt so gelungen nicht ausgefallen sein könnte.

Und wirklich, hat der Roman, insbesondere zu Beginn, seine Längen. Schon in früheren Werken hat sich Rice sehr ausführlich mit Äußerlichkeiten beschäftigt und ihrer Bewunderung für alte Bauten und architektonisch-handwerklich vorbildliche Anwesen aus älterer Zeit breiten Raum eingeräumt. Vorliegend aber stören diese langen Abschnitte, in denen sie versucht uns die baulichen Besonderheiten des Anwesens nahe zu bringen oder die Vorzüge ihres Protagonisten zu schildern den Handlungsablauf.

Und dieser ist bis ca. zur Hälfte des Buches noch denkbar abgedroschen. Der Plot erinnert zunächst ganz an eines der üblichen Supermann-Epen. Der Rächer der Hilflosen knöpft sich martialisch geschildert die Bösewichter vor und rächt die unschuldigen Opfer.

Erst als Anne Rice das Mysterium des verschwundenen Hausherren und die Suche nach den Geheimnissen um die Wolfmenschen hinterfragt beginnt die Handlung interessant zu werden.
Jetzt, endlich bin ich geneigt zu sagen, kommen Faszination und Spannung auf, zieht mich die Autorin in ihren Text. Was steckt hinter den Infektion, seit wann gibt es die Werwölfe, wer sind deren Gegner – Fragen, die die allgemeinen Lebensfragen – wer bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin – in abgewandelter Form thematisieren.

Hier zeigt Rice, dass sie das Erzählen nicht verlernt hat, dass sie nach wie vor mitreißend und geheimnisvoll zu fabulieren weiß – nur hat es auf dem Weg dahin ein wenig zu lange gedauert.

Anne Rice: Das Geschenk der Wölfe.
rororo, Juli 2013.
656 Seiten, Taschenbuch, 15,99 Euro.

Carsten Kuhr

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