Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Augsburg 1497. Der lebenslustigen Patriziertochter Sibylla liegt die Welt zu Füßen. Bis sich ihre Wege mit dem des Mannes kreuzen, der die damalige Welt beherrscht. Sein Name ist Jakob Fugger, und er verspricht Sibylla, ihr die Sterne vom Himmel zu holen. Während Sibylla als Jakobs Ehefrau mit Kaisern und Kardinälen tafelt, während sie miterlebt, wie Jakob das Geschick ganzer Reiche lenkt, wird ihr deutlich, dass Geld und Macht keine Garanten für Lebensglück sind. Doch als sie die große Liebe ihrer Jugend wiedertrifft, muss sie erfahren, was es wirklich heißt, die Frau des Fuggers zu sein.
Peter Dempf beschreibt die Zeit der Fugger sehr plastisch und mit viel Liebe zum Detail der damaligen Zustände zwischen Arm und Reich. Allerdings erschließt sich mir nicht, weshalb die Figur der Sibylla gewählt wurde, denn sie scheint mir nicht der zentrale Handlungspunkt des Buches zu sein. Vielmehr reihen sich einzelne Episoden aneinander, die den Aufstieg des Hauses Fugger abbilden, Sibylla ist dabei eher „Beiwerk“.
Kleine historische Fehler, die dem Autor oft vorgeworfen werden, sind getrost zu verzeihen. Freunde historischer Romane lesen ein gelungenes Abbild der Zeit und erhalten einige spannende Hintergründe über den Aufstieg der Fugger.
Peter Dempf: Das Amulett der Fuggerin.
Lübbe, Dezember 2007.
576 Seiten, Taschenbuch, 9,95 Euro.