Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Was wäre, wenn man Dinge im Leben immer wieder ungeschehen machen könnte, einfach einen Fehler oder ein schlimmes Ereignis rückgängig machen könnte? Ursula, die Heldin aus Kate Atkinsons Roman „Die Unvollendete“, lebt in einer solchen Zeitschleife, beginnt ihr Leben immer wieder von vorn. Los geht das schon bei ihrer Geburt am 11. Februar 1910. Sie kommt tot zur Welt, die Nabelschnur hat sich um ihren Hals gewickelt. Immer wieder geht es für Ursula zurück auf Anfang; sie überlebt Unfälle und zwei Weltkriege. Beim Lesen kommt man sich vor wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ aber die Variationen von Episoden in Ursulas Leben sind spannend zu lesen, und man beginnt nachzudenken, was wäre wenn, man so viele Chancen hätte, sein Leben zu ändern. – Ein ungewöhnliches Buch in einer ungewöhnlichen Form.
Kate Atkinson: Die Unvollendete.
Droemer, September 2013.
592 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.